Wintersport
Girardelli: "Er hat das Zeug für die Hirscher-Sphären"
Die Hahnenkamm-Rennen in Kitzbühel endeten ohne rot-weiß-roten Sieg. "Heute"-Experte Marc Girardelli über seine emotionalen Höhepunkte.
Kein rot-weiß-roter Sieg, ein Podestplatz, aber ganz viele schöne Momente in Kitzbühel. Allen voran der Sieg des Engländers Dave Ryding, der auf Plastikmatten mit zwölf Jahren das Skifahren gelernt hat.
Emotional war auch Platz drei von Daniel Hemetsberger in der Abfahrt am Sonntag. Nach vier Kreuzbandrissen schaffte er in Kitz erstmals den Sprung aufs Stockerl - mit einer super Fahrt. Wirklich jeder im Zielraum gönnte ihm das.
Der Sieg von Beat Feuz war verdient. Er war auch mein Favorit. Der Schnellste war aber Marco Odermatt, den nur ein Fehler stoppte. Marco fuhr die engsten Radien, hatte so ein Plus an Gefälle vor den flacheren Teilstücken.
In dieser Form ist Odermatt Gold-Kandidat bei der Olympia-Abfahrt in China, wo der Schnee härter sein wird, ihm mit seiner Technik also noch mehr liegen wird.
Odermatt triumphierte daheim in Adelboden und in Wengen. Er hält bei sechs Saisonsiegen. In Kitzbühel raste er in der Abfahrt zum dritten Mal in dieser Saison auf Rang zwei. Für mich hat er das Zeug, sich in Hirscher-Sphären zu siegen.
Marco ist eine Persönlichkeit. Er ist nicht wie andere tolle Skifahrer abseits der Pisten ein blasser Typ. Odermatt strahlt etwas aus – er ist ein Segen für den Skisport.