Rekord-Hochwasser

Gigantische Überflutungen in China

China erlebt heuer die schlimmsten Überschwemmungen seit Beginn der Aufzeichnungen. Tausende Hochwasser-Warnungen halten das Land in Atem.

Bernd Watzka
Gigantische Überflutungen in China
Überschwemmungen in China fordern jedes Jahr zahlreiche Todesopfer.
STR / AFP / picturedesk.com

Das Reich der Mitte steht unter Wasser: China beklagt die höchste Zahl an schweren Überschwemmungen seit Beginn der Wetteraufzeichnungen – dabei ist in der heurigen Hochwassersaison erst "Halbzeit".

Auch die derzeitigen Hitzewellen in China sind bislang unerreicht: Das Land stöhnte kürzlich unter dem heißesten Juli seit 1961, teilten die Behörden mit.

25 Überschwemmungen mit Dutzenden Toten

Heuer wurden bereits 25 Hochwasser-Ereignisse mit Dutzenden Toten verzeichnet. Das chinesische Ministerium für Wasserressourcen definiert sie als Wasserstände, die eine offizielle Warnung auslösten oder deren Ausmaß einem "alle zwei bis fünf Jahre auftretenden" Ereignis entspricht.

Tausende Hochwasserwarnungen für Flüsse

Auf einer Pressekonferenz erklärten die Behörden kürzlich, es seien insgesamt 3.700 Hochwasserwarnungen für Flüsse und 81 Katastrophenwarnungen für Hochwasser in den Bergen herausgegeben worden.

Fast 5.000 Stauseen wurden in Betrieb genommen, um 99 Milliarden Liter Hochwasser umzuleiten und die Umsiedlung von mehr als 6,5 Millionen Menschen zu verhindern, berichteten staatliche Medien.

Extreme Bedingungen

China wird im heurigen Sommer von extremen Wetterbedingungen heimgesucht, darunter Hitzewellen, Dürre und ein früher Beginn der diesjährigen Hochwassersaison. Zudem wütete der Taifun Gaemi, der Überschwemmungen und Zerstörungen auf den Philippinen und Taiwan mit sich brachte – bevor er die chinesische Ostküste erreichte.

Dutzende Menschen kamen bei dem Taifun ums Leben, und Hunderttausende mussten nach Überschwemmungen und Erdrutschen in mehreren Provinzen evakuiert werden. Tausende Häuser wurden beschädigt und Ernten und Viehbestände vernichtet.

Wetter "von der Norm abgewichen"

Die nationale Wetterbehörde sagte, das Klima sei in China dieses Jahr "von der Norm abgewichen", was zu den bisherigen Naturkatastrophen geführt habe. Die landesweite Niederschlagsmenge lag 13 Prozent über dem Durchschnitt, 30 Wetterstationen verzeichneten Rekordwerte.

Vier große Flüsse erhielten überdurchschnittlich viel Regen. Die riesigen Flussgebiete des Huaihe und des Liaohe erhielten doppelt so viel Regen wie der Durchschnitt, hieß es von den Behörden.

Uferlos: Große Flüsse des Landes führen Hochwasser.
Uferlos: Große Flüsse des Landes führen Hochwasser.
STR / AFP / picturedesk.com

China ist ein Hauptakteur beim CO2-Ausstoß

Chinas Emissionen sind laut Statista-Bericht mit etwa 285 Gigatonnen CO2 seit 1850 die zweitgrößten weltweit, allerdings noch weit hinter den 509 Gigatonnen CO2, die die USA im selben Zeitraum ausgestoßen haben.

Zur Info: Einzelne Extremereignisse lassen sich meist nicht auf eine einzelne Ursache zurückführen. Fakt ist: Durch die Klimakrise werden Extremwetterereignisse wie Hitzewellen, Überschwemmungen und Stürme häufiger und intensiver.

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    Auf den Punkt gebracht

    • China erlebt heuer die schlimmsten Überschwemmungen seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, begleitet von Hitzewellen und Dürre
    • Tausende Hochwasserwarnungen wurden herausgegeben, und Millionen von Menschen droht die Evakuierung
    • Die chinesischen Behörden berichten zudem von einer Rekordhitze im vergangenen Juni
    bw
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