Wetter
Gewitter-Walze sorgt für Murenabgang in Österreich
Erneut hat ein Elementarereignis für enormen Schaden in Kärnten gesorgt. Auch am Donnerstag rechnen Meteorologen mit heftigen Gewittern.
Am Mittwochnachmittag kam es in der Ortschaft Obergottesfeld (Bezirk Spittal/Drau) infolge eines starken Gewitters mit Starkregen zu einem großen Murenabgang, das berichtet die LPD Kärnten am Donnerstagmorgen in einer Aussendung.
Der sogenannte Lanzewitzer Bach trat aufgrund einer Verklausung auf rund 900 Meter Seehöhe über die Ufer und löste eine große Mure aus, welche sich bis in das Ortszentrum von Obergottesfeld ausbreitete. Mehrere Wohnhäuser, Gärten, Garagen, sonstige Gebäude und Fahrzeuge wurden durch die Mure teilweise beschädigt. Zumindest der Keller eines Gebäudes wurde durch die Schlammmassen schwer in Mitleidenschaft gezogen. Etliche Gemeindestraßen im Ortszentrum waren teilweise bis zu einem Meter hoch mit Schlamm und Geröll verlegt und unpassierbar. Durch die LAWZ wurden daraufhin die Feuerwehren Sachsenburg, Obergottesfeld, Möllbrücke, Kleblach/Lengholz, Lind i. Drautal und Lendorf alarmiert.
Aufräumarbeiten dauern an
Die Polizei begab sich ebenfalls zum Vorfallsort und unterstützte die Feuerwehren bei Absperrmaßnahmen und führte Erhebungen vor Ort durch. Die Feuerwehren standen laut Polizeiangaben auch am Donnerstagmorgen nach wie vor im Einsatz und führen Aufräumarbeiten durch. Unterstützt werden die Einsatzkräfte dabei von mehreren schweren Baumaschinen, Traktoren und Lkw.
Um die Schlamm- und Geröllmassen abzutransportieren und einen ungehinderten Transport der Lkw zu gewährleisten, wurde seitens der Feuerwehr eine Sperre der L14 auf Höhe Hasslacher/Noritec durchgeführt, welche jedoch am Abend aufgehoben und durch Geschwindigkeitsbeschränkungs- und Gefahrentafeln durch die Straßenverwaltung ersetzt wurde. Auch innerhalb der Ortschaft Obergottesfeld mussten zahlreiche Straßen gesperrt werden. Wie lange die Aufräumarbeiten andauern und wie hoch das Schadensausmaß tatsächlich ist, kann nicht angebeben werden. Personen wurden nach ersten Erkenntnissen nicht verletzt.
"Heftige" Gewitter auch am Donnerstag
Für Donnerstag rechnen die Experten der Österreichischen Unwetterzentrale (UWZ) erneut mit teils heftigen Gewittern. Mit diesen rechnen die Meteorologen vor allem entlang des Alpenhauptkamms und um Südwesten Österreichs. Gegen Abend nimmt die Gewitterneigung im äußersten Westen generell zu. Die Temperaturen steigen auf 29 bis 35 Grad, mit den höchsten Werten im Westen.
Am Freitag kann bereits in den Morgenstunden in Vorarlberg ein gewittriger Schauer mit dabei sein, ansonsten nimmt im Laufe des Vormittags die Schauer- und Gewitterneigung vom Bodensee bis ins Innviertel wieder zu. Am Nachmittag muss in weiten Landesteilen mit kräftigen Gewittern gerechnet werden. Dabei besteht Unwettergefahr. Mit 28 bis 36 Grad bleibt es sehr heiß und äußerst schwül.
Der Samstag beginnt von Vorarlberg bis ins nördliche Weinviertel mit einzelnen Schauern und Gewittern, sonst abseits lokaler Nebelfelder meist freundlich. Im Tagesverlauf ziehen besonders nördlich der Alpen auch ausgedehnte Wolkenfelder durch, zudem bleibt es mit teils kräftigen Gewittern unbeständig. Im Süden und Südosten geht es noch überwiegend freundlich durch den Tag, gegen Abend sind aber auch hier einzelne, kräftige Gewitter möglich. Die Höchstwerte liegen von West nach Südost zwischen 22 und 35 Grad.