Wirtschaft
Gewessler nach OMV-Deal: "Gas wird im Winter kommen"
Rechtzeitig vor dem Winter sichert sich die OMV die Möglichkeit, Erdgas aus Norwegen und den Niederlanden nach Österreich zu bringen.
Für das kommende Gasjahr – 1. Oktober 2022 bis 30. September 2023 – hat sich die OMV zusätzliche europäische Transportkapazitäten nach Österreich im Ausmaß von 40 TWh gesichert - "Heute" hat berichtet. Das entspricht in etwa der Hälfte des österreichischen Jahresverbrauchs und deckt die Lieferverpflichtungen der OMV in Österreich ab.
"Das ist Gas für Österreich"
"Wir haben damit einen wichtigen Schritt gemacht. Das hilft uns massiv, die Abhängigkeit von Russland zu reduzieren. Das ist Gas für Österreich, also ein Anlass zur Freude. Aber: Wir haben trotzdem noch einiges zu tun", erklärt Klimaministerin Leonore Gewessler im Ö1-"Journal". Voraussetzung für den Abschluss war die Förderung der Regierung über das Gasdiversifizierungsgesetz. Unternehmen, die nicht-russisches Gas nach Österreich bringen, steht eine Entschädigung von bis zu 100 Millionen Euro für die Mehrkosten zu.
„"Die Österreicher können sich darauf verlassen, dass das Gas im Winter kommt" - Gewessler“
Mit den zusätzlichen Transportmöglichkeiten kann die OMV nun eigenes Gas aus Norwegen importieren, sie ist an fünf Gas-Förderfeldern beteiligt. Ebenso über die Nordleitung kommt künftig Flüssiggas aus der Beteiligung am Terminal Rotterdam (Niederlande). Auch über eine Pipeline aus dem Süden wird künftig primär Flüssiggas fließen, welches in Italien aufbereitet wird.
Einsparen bleibt wichtig
"Erdgas wird aber sicherlich noch länger ein knappes, teures Gut werden. Daher bleiben die Notfallmaßnahmen und Sicherheitsnetze für den Winter auch aufrecht. Wir sind weiterhin in einer angespannten Situation. Noch ist unklar, ob 'Nordstream 1' nach der Wartung sicher in Betrieb geht, deshalb sind drei Dinge sicher: Diversifizierung, Einsparen – jeder Kubikmeter Gas, den wir nicht brauchen, können wir einspeichern–, und der Ausbau von erneuerbaren Energien", so Gewessler. Doch auch das stillgelegte Kohlekraftwerk Mellach (Steiermark) soll reaktiviert werden.