Oberösterreich
Gewaltvorwürfe gegen SPÖ-Politiker, Amt ruhend gestellt
Schwere Vorwürfe gegen einen Linzer SPÖ-Politiker: Er soll seine Frau geschlagen haben. Der Gemeinderat hat sein Amt ruhend gestellt.
Es ist eine komplizierte Geschichte, die der Schwager des SPÖ-Politikers am Wochenende an oö. Medien weitergab. Er ist der Bruder der Ehefrau des SPÖ-Mandatars und wollte mit Fotos belegen, dass seine Schwester geschlagen worden sei.
Wie die OÖN, denen die Fotos vorliegen, berichten, sei darauf zu sehen, dass der Körper der Frau "an verschiedenen Stellen mit teils großflächigen Hämatomen überzogen ist". Ein anderes Bild zeige "die zweifache Mutter mit einem blauen Auge".
Am Wochenende soll es an der Wohnadresse der Familie einen Polizeinsatz gegeben haben, die Ehefrau sei geschlagen, leicht verletzt worden. Es soll ein Betretungs- und Annäherungsverbot gegen den SPÖ-Politiker ausgesprochen worden sein. Allerdings: Das wurde am Sonntag wieder aufgehoben – nachdem der Beschuldigte mit einem von gemachten Handy-Video dokumentieren konnte, dass die Frau ihn attackiert hatte.
Wer jetzt wen zuerst angegriffen hat, wer auf wen eingeschlagen hat – das alles ist noch unklar. Laut dem SPÖ-Politiker soll seine Frau allerdings ein Alkohol-Problem haben. Gegenüber der "Krone" sagte er: "Meine Frau hat ein Belastungsproblem. Sie betrinkt sich, rastet dann aus."
Tritt Amt vorerst nicht an
Was nun alles tatsächlich richtig oder falsch ist, das wird die Polizei klären müssen – es wird auf jeden Fall ermittelt. Allerdings hat der SPÖ-Politiker sein Mandat momentan ruhend gestellt, wird am 4. November (bei der konstituierenden Sitzung nach der Gemeinderatswahl) sein Gemeinderats-Amt nicht antreten, wie die SPÖ am Dienstag mitteilte.
"Er soll sich um seine Familie kümmern – und um die Aufklärung des Falls", so die Linzer SPÖ.
Sein Mandat wird nun Thomas Gegenhuber annehmen. Der ehemalige OH-Vorsitzende und Digitalisierungsxperte ist Professor an der JKU Linz.