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Gewaltiger Felssturz – "Dorf nur knapp verfehlt"

In der Nacht auf Freitag ereignete sich eine gewaltige Felslawine am Brienzer Rutsch in der Schweiz. Ein Dorf wurde knapp verfehlt.

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    Riesige Felsmassen bedrohen Dorf Brienz: am 12. Mai 2023 wurde die Gemeinde evakuiert, die Bewohner dürfen nur in Absprache mit Behörden kurz in den Ort.
    Riesige Felsmassen bedrohen Dorf Brienz: am 12. Mai 2023 wurde die Gemeinde evakuiert, die Bewohner dürfen nur in Absprache mit Behörden kurz in den Ort.
    IMAGO/Bernd März

    Nach einem gewaltigen Felssturz in der Nacht am Brienzer Rutsch haben die Behörde die ersten Informationen veröffentlicht. Nach ersten Erkenntnissen sei ein großer Teil der Insel sehr rasch abgerutscht. Noch gebe es keine Hinweise über Schäden im Dorf. "Die Gesteinsmassen blieben aber nur ganz knapp vor dem Dorf stehen", schreibt die Gemeinde in der Medienmitteilung.

    Und weiter: "Zwischen 23 Uhr und Mitternacht rutschte ein grßer Teil der Insel sehr rasch Richtung Brienz. Zuvor hatte sich die Insel noch einmal rapide beschleunigt: Die letzten Messungen zeigten Geschwindigkeiten von 40 Metern pro Tag. Das ist das Zehnfache der Geschwindigkeitsmessungen am Vormittag desselben Tages."

    "Dorf hatte großes Glück"

    Unklar ist laut der Gemeinde, wie viel von den 1,9 Millionen Kubikmetern Felsmaterial abgegangen ist. Wegen des fehlenden Tageslichts konnte in der Nacht nicht abgeschätzt werden, ob ein Teil des Materials die unteren Verkehrsachsen am Fluss Albula erreicht hat oder gefährdet. Deshalb sei um Mitternacht die Phase BLAU ausgelöst worden.

    Ein Bild der Gemeinde Albula/Alvra zeigt am frühen Morgen die Felsmassen deutlich. "Die Felsmassen verfehlten das Dorf nur knapp", schreibt die Gemeinde auf Twitter.

    Gegenüber 20 Minuten sagt Christian Gartmann, Mitglied des Gemeindeführungstabs Albula/Alvra: "Das Dorf hatte großes Glück. Die Ware kam bis kurz vors Dorf, wenige Meter vor dem ehemaligen Entsorgungshof."

    Tour-de-Suisse-Start muss verlegt werden

    Wegen der abgerutschten Felsmassen muss der Start der 6. Etappe der Tour de Suisse verlegt werden, wie die Veranstalter in einer Mitteilung schreiben. Der Start in Chur erfolgt um 12.30 in der Oberen Au. Die Strecke über den Albulapass kann nicht befahren werden. Geplant gewesen war ein Start in La Punt. Durch die Verschiebung finden heute in La Punt keine Aktivitäten statt.

    Vorher-Nachher-Vergleich

    So sah der Brienzer Rutsch <strong>vorher </strong>aus:
    So sah der Brienzer Rutsch vorher aus:
    BlickTV/Gemeinde Albula/Alvra
    Und so sah er <strong>nachher </strong>aus:
    Und so sah er nachher aus:
    BlickTV/Gemeinde Albula/Alvra

    Straßen gesperrt

    Beim Bergsturzgebiet Brienz GR gilt ab sofort Gefahrenstufe Blau: Die Kantonsstraßen von Tiefencastel GR Richtung Surava (Landwasserstraße) und Richtung Lenzerheide GR (Julierstraße), sowie die Albula-Linie der Rhätischen Bahn wurden gesperrt. In Phase Blau gilt ein totales Betretungsverbot für das evakuierte Gebiet.

    Massiver Felssturz in Galtür

    Erst vor wenigen Tagen war es in der Silvrettagruppe im Gemeindegebiet von Galtür im Tiroler Bezirk Landeck ebenfalls zu einem gewaltigen Felssturz gekommen. Dabei stürzten große Gesteinsmassen über den Fluchthornferner beziehungsweise über das breite Wasser in Richtung der Jamtalhütte. Die Länge der Mure betrug über zwei Kilometer.

    Auf Videos, die in den Sozialen Medien kursieren, ist der gewaltige Abbruch des Gipfels zu sehen.

    Die Ursachen hinter den beiden Ereignissen sind völlig unterschiedlich. Während am Fluchthorn Geologen den durch den Klimawandel auftauenden Permafrost als Auslöser des Felssturzes stehen, befindet sich der Hang, auf dem das Schweizer Brienz liegt bereits seit dem Ende der letzten Eiszeit vor mehr als 10.000 Jahren in Bewegung. In jüngster Zeit rutschen die Gesteinsmassen aber immer rascher Richtung Tal.

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      privat, iStock