Wien

Gewaltanstieg: Wiener Polizei erprobt "Supportdienst" 

Weil Gewalt und Morde an Frauen im privaten Umfeld zunehmen, setzt die Polizei Beamte zur Gefahreneinschätzung und Verbesserung des Opferschutzes ein.

Heute Redaktion
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Die Wiener Polizei bekommt für Einsätze wegen Gewalt im privaten Umwelt einen neuen Supportdienst.
Die Wiener Polizei bekommt für Einsätze wegen Gewalt im privaten Umwelt einen neuen Supportdienst.
Getty Images/iStockphoto

Der "Supportdienst" der Wiener Polizei geht ab 1. Juli in den sechsmonatigen Probebetrieb. Besetzt ist der Journaldienst mit besonders geschulten und erfahrenen Präventionsbediensteten auf dem Gebiet der Gewalt in der Privatsphäre. Der Support ist 24 Stunden, sieben Tage die Woche im Dienst und soll zur Verbesserung des Opferschutzes und Einleitung von sicherheitspolizeilichen und kriminalpolizeilichen Maßnahmen beitragen. Bei Gewalt in der Privatsphäre besteht für Polizisten nun auch die Verpflichtung, mit dem Supportdienst Kontakt aufzunehmen.

Analyse-Programm erstellt Gefährdungslevel

Im Zuge des Gesprächs mit dem Support erfolgt eine beratende und unterstützende Gefährdungseinschätzung, um so die geeignetsten Opferschutzmaßnahmen einzuleiten. Für diese Einschätzung steht den Beamten ein wissenschaftliches Risiko-Analyse-Programm zur Verfügung. Durch die Beantwortung von spezifischen Fragen wird ein Gefährdungslevel erstellt, dass die Maßnahmensetzung unterstützen soll. Durch den Support sollen zukünftige Hochrisikofälle früher erkannt und sicherheitspolizeiliche Maßnahmen vorgeschlagen werden. Ziel ist es, Polizisten vor Ort durch die Expertise der geschulten und erfahrenen Supportbediensteten zu unterstützen, die größtmögliche Handlungssicherheit im Einsatz zu bieten und somit den Opferschutz zu stärken.

24-Stunden Notrufnummern

"Das entschlossene Vorgehen gegen jede Form von Gewalt in der Privatsphäre ist Teil der österreichischen Sicherheitsstrategie. Die professionelle Unterstützung für die einschreitenden Polizisten ist ein wichtiger Schritt für einen wirkungsvollen Schutz von Gewaltopfern“, so Innenminister Karl Nehammer (ÖVP). Der Polizei-Notruf (133) ist jederzeit erreichbar. Rund um die Uhr besetzt ist auch der 24-Stunden Frauennotruf (01/71719) und der Frauenhaus-Notruf des Vereins Wiener Frauenhäuser (05 77 22). Das Landeskriminalamt Wien, Kriminalprävention, bietet zusätzlich Beratungen unter der Hotline 0800/216346 an.

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