Protestaktion in St. Pölten
Gewalt an Frauen – "Das können wir nicht mehr dulden"
Der österreichische Frauenring hat zu einer Protestaktion gegen Frauenmorde aufgerufen. Auch in St. Pölten wurde lautstark protestiert.
Fünf getötete Frauen an einem einzigen Tag am 25.2. - durch Männerhand. Das sind innerhalb von 24 Stunden so viele Femizide, wie in Wien im gesamten Jahr 2023. Und einen Tag später, am 26.2., der nächste mutmaßliche Femizid in Niederösterreich.
Trauer in Österreich
Aus diesem Grund hat der österreichische Frauenring gemeinsam mit zahlreichen Organisationen und Verbündeten am Freitag, dem 1. März zur Kundgebung gegen Frauenmorde aufgerufen, um lautstark gegen die vielen Femizide in Österreich zu protestieren und auch der Trauer Ausdruck zu verleihen.
Das Büro für Diversität St. Pölten schloss sich der Aktion an und veranstaltete eine Kundgebung am Frauenplatz. "Österreich verliert jährlich zahlreiche Frauen durch Männergewalt. Ein unerträglicher Zustand, den wir nicht mehr dulden können und wollen", so Martina Eigelsreiter, Leiterin des Büros für Diversität St. Pölten.
7 Femizide und 9 Mordversuche
Bei der Trauer- und Protest-Aktion am 1. März wurde auch in St. Pölten den sieben Femiziden und neun Mordversuchen (Quelle: Autonome Österreichische Frauenhäuser – AÖF, Stand: 1.3.2024) im heurigen Jahr gedacht. 2023 gab es insgesamt 15.000 Betretungs- und Annäherungsverbote – das sind 15.000 vorhergegangene Gewalttaten und Bedrohungen meist gegen Frauen und Kinder.
In Österreich finden Frauen, die Gewalt erleben, u. a. Hilfe und Informationen bei der Frauen-Helpline unter: 0800-222-555, www.frauenhelpline.at; beim Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) unter www.aoef.at; der Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie/Gewaltschutzzentrum Wien: www.interventionsstelle-wien.at und beim 24-Stunden Frauennotruf der Stadt Wien: 01-71719 sowie beim Frauenhaus-Notruf unter 057722 und den Österreichischen Gewaltschutzzentren: 0800/700-217; Polizei-Notruf: 133.
Hilfsangebote für Personen mit Suizidgedanken und deren Angehörige bietet das Suizidpräventionsportal des Gesundheitsministeriums.