Schon 20 Verletzte

Getränkedosen explodieren wegen Hitze im Flugzeug

Nervenkitzel pur verspricht ein Flug mit Southwest Airlines in den USA. Das liegt allerdings nicht an den Flugzeugen – sondern am Bordservice.

Nick Wolfinger
Getränkedosen explodieren wegen Hitze im Flugzeug
Extreme Hitze in Kombination mit Erschütterungen kann unter Druck stehende Dosen zum Explodieren bringen (Symbolbild)
Getty Images

Bei Southwest Airlines gehen nicht nur die Passagiere "in die Luft" – hier gibt es wirklich Explosionen an Bord. Im Gegensatz zu anderen Fluglinien hat Southwest nämlich, die vor allem im heißen Süden der USA aktiv sind, keine Kühlgeräte an Bord. Dazu sind sie nicht verpflichtet, da sie keine verderblichen Lebensmittel mitführen. Die paar Dollar, die sich die Fluglinie damit bei jedem Flug spart, könnten aber anderswo verloren gehen.

Schon hunderte Fälle dieses Jahr

Denn in den letzten Tagen und Wochen macht die Southwest Airline mit einem vielleicht unerwarteten Problem Schlagzeilen. Immer wieder berichten geschockte Passagiere, dass sie an Bord Getränkedosen serviert bekamen, die beim Öffnen explodierten. Laut der Gewerkschaft der Flugbegleiter soll es allein im Juni über 100 Fälle gegeben haben, für Juli geht der Gewerkschaftspräsident Bill Bernal sogar von einer Verdreifachung der Vorfälle aus, wie er dem US-Sender CNN erzählte.

Flugbegleiter erleiden Schnittwunden

Das Problem: Heizen sich die auf den Flughäfen von Texas, Arizona, New Mexiko oder anderswo im heißen Landes-Süden geparkten Flugzeuge auf, werden auch die im Inneren gelagerten Getränkedosen glühend heiß und verformen sich. Drückt man dann noch die Lasche ein, können sie tatsächlich explodieren. Dabei habe es heuer schon zumindest 20 Verletzte gegeben, berichtet der US-Sender CBS. Meist sind es die Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter selbst, die sich dabei Schnittwunden zuziehen.

Problem ist bekannt

Der Fluggesellschaft ist das Problem bekannt. Zu den genannten Fallzahlen wollte sie sich gegenüber US-Medien jedoch nicht äußern. Man gehe aber nicht davon aus, dass sich die Vorfälle gehäuft hätten. Southwest Airlines betonte jedoch, man habe nun "eine Reihe von Maßnahmen" getroffen, um die Zahl der Vorfälle zu reduzieren.

Erfrischungsgetränke mit 36 Grad?

Southwest werde sich künftig "bemühen", die Getränke in gekühlten Transportern anzuliefern und am Flughafen gekühlt zu lagern. Vor der Einladung ins Flugzeug soll die Temperatur der Dosen gemessen werden – Dosen mit mehr als 98 Grad Fahrenheit (36,7 Grad Celsius) sollen draußen bleiben. Auch sollen insgesamt weniger Dosen an Bord mitgenommen bzw. gelagert werden. Die wichtigste Maßnahme ist aber wohl, dass das Personal künftig keine verformten oder überhitzten Dosen mehr öffnen soll.

Die naheliegendste Lösung, Kühlschränke anzuschaffen, kommt aber offenbar weiterhin nicht in Frage. Dem Spott des Internets kann sich Southwest damit jedenfalls sicher sein:

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    Auf den Punkt gebracht

    • Bei Southwest Airlines in den USA kommt es aufgrund der Hitze zu explodierenden Getränkedosen an Bord, was bereits zu 20 Verletzten geführt hat
    • Die Fluggesellschaft plant Maßnahmen, um die Vorfälle zu reduzieren, wie etwa die Lieferung und Lagerung der Getränke in gekühlten Transportern und das Messen der Dosen-Temperatur vor dem Einladen ins Flugzeug
    • Die Anschaffung von Kühlschränken wird jedoch nicht in Betracht gezogen
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