Wien

Stockt die Gesundheitsversorgung an Wiens Schulen?

Noch bis 2024 läuft das Pilotprojekt "School Nurses". Bislang sind allerdings nur vier Pfleger im Einsatz, für eine Ausweitung bräuchte es mehr Geld.
Wien Heute
12.09.2023, 13:17

Sie sind Gesprächspartner, unterstützen Schüler mit Beeinträchtigungen und helfen bei kleinen Unfällen und Problemen: Die Wiener "School Nurses", also Schul-Krankenpfleger sind seit dem Vorjahr im Rahmen eines Pilotprojektes im Einsatz – wir berichteten. Die Pfleger sollen den Schulärztemangel in der Stadt abfedern. Das Pilotprojekt startete vergangenen Mai an vier Standorten und läuft noch bis 2024.

Wie der "ORF" nun berichtet, gäbe es mit vier "School Nurses" jedoch zu wenig an den Wiener Schulen. Pflichtschul-Lehrergewerkschafter Thomas Krebs übt im Gespräch mit "Radio Wien" Kritik: Die Zahl sei "äußerst gering", man müsse "so flott wie möglich ausbauen" und das Projekt möglichst flächendeckend anbieten. 

"Das ist genau der richtige Weg"

Eine Entlastung an Schulen wäre dringend nötig, vor allem da Lehrer und Direktoren viele Dinge nebenbei machen würden, für die sie eigentlich nicht ausgebildet seien. Er habe große Hoffnungen in das Projekt "School Nurses", betont Krebs, es würde prinzipiell "gut angenommen": "Das ist ja genau der richtige Weg, dass man hier Fachpersonal hat, das uns einfach in unserer Arbeit unterstützt und Arbeiten übernimmt."

Die Pfleger sind zwischen 20 und 40 Stunden vor Ort und kümmern sich etwa um Impfungen, Beratungen, blutende Wunden oder Bauchschmerzen. Sie beraten Erziehungsberechtigte und haben den Überblick bei chronischen Erkrankungen wie Diabetes. Finanziert werden sie über das EU-Projekt Community Nursing. Laut Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) wäre für eine Erweiterung nötig, dass die "Nurses" Teil des Sozialversicherungssystems werden. 

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