Niederösterreich
Gespräche mit Baufirma nach dem Brückeneinsturz
Nach dem Einsturz der 25-Meter-Brücke im Zuge des Neubaus für die Umfahrung Wieselburg laufen die Ermittlungen zur Ursache. Heute gibt es einen Lokalaugenschein.
Nach dem Einsturz einer Brücke im Zuge des Baus der Umfahrung Wieselburg (Bezirk Scheibbs) am Sonntagnachmittag laufen die Ermittlungen zur Ursache. Für den heutigen Montag war laut NÖ Landesstraßendienst ein Lokalaugenschein mit Experten aus den Bereichen der Betontechnologie, Statik und Bodenbeschaffenheit angesetzt. Zudem sollen Gespräche mit den ausführenden Bauunternehmen geführt werden.
Brücke seit einem Jahr fertig
Die Wirtschafts- und Wildbrücke mit einer Stützweite von 25 Metern im Zuge der B25 war noch nicht für den Verkehr freigegeben. Sie ist dem Straßendienst zufolge bereits seit einem Jahr fertiggestellt. Bei dem Einsturz wurde niemand verletzt. Um sicherzugehen, dass es tatsächlich keine Verschütteten gab, war nach Polizeiangaben auch ein Suchhund an Ort und Stelle.
Zweite Brücke gesperrt
Ein zweite Brücke, die baugleich mit der eingestürzten ist, sei für den Baustellenverkehr und den darunter durchführenden Wirtschaftsverkehr gesperrt worden, teilte der Straßendienst am Montag zudem mit. Das Objekt soll auf Schäden untersucht werden. Eine derartige Überprüfung sei auch für alle weiteren Brückenbauobjekte an der Umfahrung Wieselburg vorgesehen.
Kritik von Schnabl
Vollständige Untersuchung und Aufklärung zum Brückeneinsturz forderte indes Landeshauptfrau-Stellvertreter Franz Schnabl (SP) in einer Aussendung: „Glücklicherweise waren am Sonntag keine Menschen im Bereich der Brücke unterwegs und daher wurde niemand verletzt. Jetzt hat es oberste Priorität, nicht nur die eingestürzte Brücke zu begutachten und zu bewerten, sondern auch sämtliche baugleichen Brücken entlang dieser Strecke – und in der Folge in ganz Niederösterreich.“
Haftungsfrage müsse geklärt werden
Ein Projekt, von dem seit 1953 gesprochen wird, sehe nun einer weiteren Verzögerung der Inbetriebnahme entgegen. Sollte sich herausstellen, dass auch andere baugleiche Brücken gefährdet sind, würden auch hier verkehrseinschränkende Maßnahmen drohen. Hier müsse weiters die Verantwortung und Haftungsfrage geklärt werden, meint Schnabl: „Auf den Kosten dürfen nicht die niederösterreichischen SteuerzahlerInnen sitzen bleiben, die ohnehin schon eine weitere zeitliche Verzögerung verkehrsentlastender Maßnahmen zu verkraften haben.“