"Euer Wille geschehe"

"Geschmackslos" – Abt Maurer schockiert über FPÖ-Plakat

Der Abt Pius Maurer vom niederösterreichischen Zisterzienserstift Lilienfeld äußerte sich am Mittwoch kritisch zu einem Wahl-Sujet der FPÖ.

Lukas Leitner
"Geschmackslos" – Abt Maurer schockiert über FPÖ-Plakat
Abt Pius Maurer vom niederösterreichischen Zisterzienserstift Lilienfeld kritisiert die FPÖ.
Picturedesk; "Heute"-Collage

Vor rund einer Woche präsentierte die FPÖ ihre Wahlplakate für die Nationalratswahl am 29. September. Mit Sprüchen wie "Euer Herz sagt ja" oder "5 gute Jahre" wirbt die Partei um die Stimmen der Wähler.

"Halte ich für geschmackslos"

Eines ihrer Plakate stößt dabei aber auf scharfe Kritik. Konkret handelt es sich um das Sujet mit dem Spruch "Euer Wille geschehe", das Abt Pius Maurer vom niederösterreichischen Zisterzienserstift Lilienfeld negativ ins Auge fällt.

FPÖ stellt Wahlplakate für Nationalratswahl 2024 vor

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    Am Freitag (23.08.2024) stellte die FPÖ ihre erste Plakatwelle für die Nationalratswahl vor.
    Am Freitag (23.08.2024) stellte die FPÖ ihre erste Plakatwelle für die Nationalratswahl vor.
    Sabine Hertel

    "Dein Wille geschehe" ist ein sehr bekannter Satz aus dem Vaterunser und aus der Heiligen Schrift. Diesen Satz leicht verändert ('Euer Wille geschehe') für politische Wahlwerbung zu nützen, halte ich für geschmacklos", monierte der Abt in einer Presseaussendung am Mittwoch.

    "Muss sich nicht alles gefallen lassen"

    Die leicht abgeänderte Phrase, die die FPÖ für ihre Werbung benutzt, stammt aus dem bekanntesten Gebet des Christentums, das "Vater unser". Dass das Gebet nun aber für eine Wahl herhalten müsse, will der Abt so nicht verstehen.

    Er argumentierte weiter, dass die christliche Religion grundsätzlich friedlich sei. "Dennoch soll sie sich in unserer Heimat nicht alles gefallen lassen müssen: wie die taktlose Benutzung eines Gebets- und Bibelzitates für Parteipropaganda", betonte Maurer.

    FPÖ regiert auf Kritik

    Das wollte FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker so aber nicht stehen lassen. Gegenüber "Heute" heißt es in einem Statement, dass die Phrase lediglich die Wichtigkeit zeige, dass die Bürger das Wahlrecht nutzen und es gelte, den Willen der Wähler zu respektieren.

    "Nicht zuletzt ist es auch ein Wink mit dem Zaunpfahl in Richtung des Bundespräsidenten, der bereits im Vorfeld durchblicken ließ, bei einem freiheitlichen Erfolg den Willen des Wähler gegebenenfalls nicht zu akzeptieren. Wie die christliche Religion ist auch die freiheitliche Politik friedlich – eben für Friedensverhandlungen, für die immerwährende Neutralität, für innere Sicherheit und den Schutz unserer Frauen, Familien und Kinder. Und wir Freiheitliche bekennen uns zu den Traditionen, abendländischen Werten und Geboten", erklärte Hafenecker.

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      Starpix / picturedesk.com

      Auf den Punkt gebracht

      • Abt Pius Maurer vom Zisterzienserstift Lilienfeld kritisierte scharf ein Wahlplakat der FPÖ, das den Spruch "Euer Wille geschehe" verwendet, eine Abwandlung des christlichen Gebets "Vater unser"
      • Maurer bezeichnete die Nutzung dieses religiösen Zitats für politische Zwecke als geschmacklos und betonte, dass die christliche Religion sich nicht für Parteipropaganda missbrauchen lassen sollte
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