Politik

Gernot Blümel distanziert sich von Türkis-Blau

Während die FPÖ im Bund weiterhin fleißig für eine Neuauflage mit der ÖVP wirbt, gibt es vom Ex-Minister jetzt einen Dämpfer.

Heute Redaktion
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Die damaligen Regierungskoordinatoren Gernot Blümel (ÖVP) und Norbert Hofer (FPÖ) bei einer gemeinsamen Pressekonferenz im Februar 2019.
Die damaligen Regierungskoordinatoren Gernot Blümel (ÖVP) und Norbert Hofer (FPÖ) bei einer gemeinsamen Pressekonferenz im Februar 2019.
Bild: picturedesk.com/APA

Während die FPÖ die Weichen immer stärker auf eine neue Koalition mit der ÖVP nach der Nationalratswahl stellt ("Heute.at" hat berichtet), geht der türkise Wiener Spitzenkandidat Gernot Blümel jetzt auf Distanz zum Ex-Regierungspartner.

Im Interview mit der Sonntags-"Presse" sagt er auf die Frage, ob die Koalition mit der FPÖ ein Fehler gewesen sei: "Im Nachhinein ist man immer g'scheiter. Im Vorhinein kann man in niemanden hineinschauen." Ob er sich eine zukünftige Regierungszusammenarbeit vorstellen könne? Nach dem Ibiza-Skandal, bei dem es "um Machtversessenheit, potenzielle Korruption, potenziell illegale Parteienfinanzierung geht", müsse "zunächst alles lückenlos aufgeklärt werden", so Blümel.

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Nepp: "Der türkise Lack ist ab"

Dass die FPÖ "diesen Willen" nicht gehabt habe, sei der Grund für die ÖVP gewesen, Türkis-Blau zu beenden, so der ehemalige ÖVP-Koalitionskoordinator: "Wenn ich mir die Aussagen von Herbert Kickl und Herrn Strache ansehe, dann geht es darum, sich in eine Opferrolle hineinzumanövrieren", attestiert Blümel.

Für den geschäftsführenden Landesparteiobmann der FPÖ Wien, Vizebürgermeister Dominik Nepp, arbeite die ÖVP mit Hochdruck an einer rot-schwarzen Stadtkoalition. "Der türkise Lack ist völlig abgebröckelt - zum Vorschein kommt nun die altschwarze, machtbesessene ÖVP", so Nepp in einer Aussendung am Sonntag. Es sei schon seit geraumer Zeit offensichtlich, dass "die Ludwig-SPÖ mit der Blümel-ÖVP eine innige und heimlich geführte Politaffäre über den rot-schwarzen Mittelsmann, dem Wirtschaftskammerpräsidenten Walter Ruck, pflegen würde."