Welt
George Soros zur Person des Jahres gekürt
In der Financial Times wurde der Holocaust-Überlebende und Unternhmer George Soros (88) zur Person des Jahres gekürt. Auch wegen rechten Angriffen.
Spätestens seit der Flüchtlingswelle 2015 gilt Milliardär George Soros für Rechte, Verschwörungstheoretiker und Asylgegner als das Böse in Person. Schuld ist der angebliche "Soros-Plan", demzufolge der US-amerikanische Investor ungarischer Herkunft Europa destabilisieren und mit Flüchtlingen "fluten" wolle. Auch Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban, einst selbst Mitarbeiter einer Soros-Stiftung, schießt scharf und sieht in jeglicher Kritik an seiner Politik Soros als Drahtzieher.
Er verdankt Ehrung seinen Feinden
So ist es nun für Beobachter amüsant, dass Soros den Titel "Person des Jahres" in der "Financial Times" genau jenen zu verdanken hat, die ihn verachten. Der 88-Jährige wurde nämlich für "sein Engagement gegen Autoritarismus, Rassismus und Intoleranz" geehrt und dass er für "sein Engagement zur Verbreitung der liberalen Demokratie" in den letzten Jahren "einen schmerzhaft hohen Preis" zahlen habe müssen.
Gegner bestärken ihn im Tun
"Die Kräfte des Nationalismus und des Populismus" hätten Soros und seine Werte im heurigen Jahr noch stärker attackiert als jemals zuvor. Soros selbst gab bekannt, dass die Auszeichnung "großen Auftrieb für meinen Eindruck, dass wir etwas richtig machen" gibt. Er selbst wünsche sich zwar weniger Feinde, aber: aus welchen Gruppierungen und mit welchem Gedankengut seine Feinde stammen beziehungsweise ausgestattet sind, bestätige ihn in seinem Handeln. (red)