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Georg Spatt: "Klinkenputzen? Keine Lust!"

Heute Redaktion
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Schnell, überraschend, täglich neu - so einfach ist Georg Spatts Rezept für gelungene Unterhaltung. Seit mittlerweile zehn Jahren steht der Programmmacher als "Chefkoch" am Ö3-Herd und hält das Lieblingsgericht der österreichischen Radiohörer am Köcheln. In Heute verrät er, warum's trotzdem manchmal anbrennt - und: was ihn beruflich enttäuscht, wie er politische Einflussnahme verhindert.

Schnell, überraschend, täglich neu - so einfach ist Georg Spatts Rezept für gelungene Unterhaltung. Seit mittlerweile zehn Jahren steht der Programmmacher als "Chefkoch" am Ö3-Herd und hält das Lieblingsgericht der österreichischen Radiohörer am Köcheln. In Heute verrät er, warum's trotzdem manchmal anbrennt - und: was ihn beruflich enttäuscht, wie er politische Einflussnahme verhindert.

Heute: Also Herr Spatt, wie wehren Sie Interventionen ab?

Spatt: "Ganz leicht: Ich sag’ Nein! Wir haben beim Radio aber sicher weniger damit zu kämpfen als die Kollegen vom Fernsehen."

Apropos: Warum kommt bei so vielen Radiomoderatoren die Rampensau raus - und sie gehen zum TV? (Benny Hörtnagl, Tom Walek, Anm.)

"Ö3 ist ein tolles Talenteforum. Wenn dann noch die Optik passt ..."

Vor drei Wochen wurde der neue alte ORF-Radiodirektor bestellt. Hatten Sie Ambitionen?

"Gar nicht. Meine Karriere ist Programmmachen. In meiner Position kommt natürlich viel Manager-Tätigkeit dazu, aber jetzt ist’s schön austariert. Und da geh’ich keinen Meter davon weg."

Was ist guter Boulevard?

"Er muss richtig sein, darf auf gar keinen Fall verletzen."

Das klingt irgendwie sehr nach der Devise von Heute?

"Ja, ich denke, es gibt viele Parallelen. Auch wir müssen schnell sein, überraschend, täglich neu."

Stichwort Nadine Beiler: Vor und nach dem Song Contest wurde sie auf Ö3 extrem gepusht. Zu extrem. Erzeugt das Überdruss?

"Ja. Hin und wieder übertreiben wir es in unserer Aufgeregtheit, unserer Showinszenierung. Da sind wir zu laut, zu grell. Aber: Wir haben die Sache gerockt!"

Man trifft Sie eher bei der Arbeit als bei Society-Partys...

"Stimmt. Auf Klinkenputzen hab ich so gar keine Lust."

Größte(r) Erfolg, Enttäuschung?

"Wir konnten unsere Position als Nummer 1 halten und sogar weiter ausbauen. Und: Es trifft mich, wenn uns Mitarbeiter verlassen, ohne uns Zeit zu geben, uns damit zu arrangieren."

Maria Dorner