Welt

Regierung will keine "Almosen" annehmen

Von der angekündigten Entschädigungszahlung des Autobahnbetreibers will die italienische Regierung nichts wissen.

Heute Redaktion
Teilen

Die italienische Regierung will das Geld von Autostrade per l'Italia nicht. "Der Staat wird von Autostrade keine Almosen annehmen. Wir fordern eine glaubwürdige Entschädigung", ließ Vizeministerpräsident Luigi Di Maio auf Facebook wissen. Die Regierung werde das Verfahren zum Lizenzentzug fortsetzen.

Die Regierung macht Autostrade per l'Italia für das Unglück verantwortlich. Der Autobahnbetreiber sagte 500 Millionen Euro für den Wiederaufbau sowie für Hilfszahlungen zu. Das Geld stünde ab Montag bereit.

Suche geht weiter

Die offizielle Zahl der Todesopfer nach dem Brückeneinsturz ist indes auf 43 gestiegen. Die örtliche Präfektur bestätigte damit am Sonntag inoffizielle Angaben vom Vorabend.

Das Wichtigste in Kürze:
In der norditalienischen Stadt Genua ist zu Mittag eine Brücke der Autobahn A10 eingestürzt.

Das Morandi-Viadukt stürzte aus mehr als 40 Metern Höhe und auf einer Länge von rund hundert Metern ein.

Die in den 1960er Jahren gebaute und 2016 renovierte Autobahnbrücke ist Teil der mautpflichtigen Autobahn A10.

Sie zählt zu den meistbefahrenen und wichtigsten Autobahnrouten von Genua.

Polizei und Rettungskräfte sprechen von 43 Toten und zahlreichen Verletzten.

Die sterblichen Überreste der letzten drei Vermissten seien in der Nacht aus den Trümmern geborgen worden, teilte die Feuerwehr bei Twitter mit. Dabei handle es sich wie vermutet um ein 9-jähriges Mädchen und seine Eltern.

Man wolle die Unglücksstelle aber noch weiter untersuchen, um sicherzustellen, dass sich keine weiteren Menschen unter den Trümmern befänden, die eventuell nicht als vermisst gemeldet worden seien. Das Morandi-Viadukt in der norditalienischen Hafenstadt war während eines Unwetters am Dienstag eingestürzt. Mehr als 30 Fahrzeuge stürzten rund 45 Meter in die Tiefe.

Am Samstag wurde den Opfern mit einer Trauerfeier gedacht:

(red)