Gender-Streit: "Kenne nicht mal alle Geschlechter"

Das Anmeldeformular für Grazer Kindergärten sorgt für heftige Diskussionen unter Eltern, auch aus der Politik kommt Kritik. Der Grund: Auf dem Anmeldeformular kann man zwischen sechs verschiedenen Geschlechtern auswählen. "Völlig daneben", ist das für ÖVP-Stadtrat Kurt Hohensinner, als "Geschlechterzirkus" bezeichnet Herbert Kickl diesen Umstand.

Was denkt die Gesellschaft darüber? "Heute" hat sich in der Wiener Innenstadt umgehört.

"Halte nicht viel von dem ganzen Theater"

"Jedes Geschlecht hat sein Recht", sagt Kurt (72) dazu. Er findet es positiv, dass es mehr Optionen als nur "männlich" oder "weiblich" gibt. "Ich halte nicht viel von dem ganzen Theater", entgegnet Brigitte (68). Für sie gibt es sowieso nur zwei Geschlechter. Es ist ein sehr kontroverses Thema.

"Finde die Diskussion unnötig"

Karin (56) fragt sich, warum die Geschlechtsidentität überhaupt so wichtig ist: "Was ändert das am Menschen selber, welches Geschlecht man hat? Ich kenne nicht mal alle Geschlechter, aber diese Diskriminierung - welches Geschlecht - finde ich menschlich überhaupt nicht in Ordnung".

Matthias (19) sieht das ähnlich: "Die Diskussion finde ich ehrlich gesagt unnötig. Jeder Mensch darf sich fühlen, wie er fühlen will und das hat keinen anderen Menschen zu interessieren."

"Das gehört nicht in den Kindergarten."

Alexander (55) denkt, dass das Thema nicht in den Kindergarten gehört. "Ich bin dagegen, dass Kinder zu früh sexualisiert werden. Kinder sollten Kinder bleiben, vor allem im Kindergarten und dieses Thema sollte erst dann besprochen werden, wenn es so weit ist - wenn die Kinder in die sexuelle Phase, sprich in die Pubertät kommen."

Das findet auch Ellen (69): "Wie soll ein Kind mit drei Jahren - beziehungsweise die Eltern - das wissen? Ich finde es gut, dass man heute mehrere Möglichkeiten hat und nicht so eingeteilt wird, aber das halte ich für zu früh".