Wien

Gemeindebau-Mieterin: "In meinem WC saß eine Ratte!"

Horror in einem Gemeindebau in Wien-Döbling: Zuerst lag ein Verstorbener längere Zeit tot in der Wohnung. Dann zog Verwesungsgeruch Ratten an.

Thomas Peterthalner
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    Ursula S. (Name geänder) vor dem Gemeindebau in der Hutweidengasse in Wien-Döbling.
    Ursula S. (Name geänder) vor dem Gemeindebau in der Hutweidengasse in Wien-Döbling.
    Denise Auer

    In ganz Wien gibt es Millionen Ratten, eine davon verirrte sich im Juni in das "stille Örtchen" von Gemeindebau-Mieterin Julitta S. (53) in Wien-Döbling. Der Pädagogin sitzt der Schreck in den Knochen. "Zuerst ist bei uns im Haus ein Mann verstorben. Das wurde aber erst nach einiger Zeit bemerkt. Die Türe wurde aufgebrochen, dann nur mit einem Vorhängeschloss versperrt. Ein Spalt blieb offen. Der Gestank zog durch das Haus. Ein ähnlicher Fall ereignete sich vor kurzem auch in Wien-Favoriten. 

    Der Verwesungsgeruch dürfte Ratten angezogen haben, berichtet die Wienerin. "Ich kam eines Tages um 13 Uhr von der Arbeit im Kindergarten nach Hause. In der Toilette saß eine Ratte. Vor Schreck habe ich den Klodeckel zugehaut und ein Handtuch draufgelegt. Am Abend war die Ratte dann aber wieder da. Auch mein Sohn hat sie gesehen."

    "Nicht getraut, aufs Klo zu gehen"

    Julitta S. hat sich noch immer nicht von dem Schreck erholt. "Ich habe mich zwei Wochen lang nicht getraut, aufs Klo zu gehen. Mein Sohn (23) träumt davon." Die Ratte kam wahrscheinlich über das Kanalrohr in den zweiten Stock herauf", erzählt die Wienerin. "Zwei Tage vor der Rattensichtung hat das Klo begonnen zu rinnen, wahrscheinlich hat die Ratte eine Dichtung angeknabbert. Der Gestank vergeht, zieht aber leider Schädlinge an."

    Giftköder sorgte für Ruhe

    Die Mieterin verständigte sofort die Hausverwaltung und auch die Bezirksvorstehung in Wien-Döbling. Ein Schädlingsbekämpfer legte Giftköder im WC aus, das machte dem Nagetier den Garaus. "Ich habe gefordert, dass eine Rattenklappe in das WC eingebaut wird." Seit Juni sei aber nichts passiert. "Die Bürokratie kann nicht über dem Wohlfühlen der Mieter stehen. Es kümmert sich keiner", ärgert sich die Mutter eines 23-jährigen Sohnes. "Die Wohnung des Verstorbenen ist seit April noch immer nicht geräumt, weil der Nachlass noch nicht geregelt ist." Die Ratten-Causa nagt an den Nerven der Wienerin.

    "Rattenklappe wird eingebaut"

    Doch nun kommt doch noch Bewegung in die Sache. "Wiener Wohnen hat sofort nach Bekanntwerden der Rattenproblematik – bereits am 13.6. – reagiert, und Maßnahmen gesetzt", informiert eine Sprecherin der Hausverwaltung. "Umgehend wurden Schädlingsbekämpfer beauftragt um Ratten zu entfernen und damit den Verwesungsgeruch zu beseitigen. Insgesamt waren seit dem 13.6 die Fachexperten der Wiener Wohnen Haus- und Außenbetreuung exakt sieben Mal (!) in der Wohnhausanlage und in der Wohnung, um zu überprüfen, ob die Ratten durch die gesetzten Maßnahmen bekämpft werden konnten. Während dieser Überprüfungszeit konnte zudem kein Verwesungsgeruch mehr wahrgenommen werden."

    Zusätzlich hat Wiener Wohnen für kommenden Donnerstag (4. August 2022) einen Installateur beauftragt, der im Kanalhauptstrang eine Rückstauklappe einbauen wird. Den pelzigen Plagegeistern wird dann endlich ein Riegel vorgeschoben.

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