Wien

Geld-Schock – Wienerin muss mit 800 € weniger leben

Die Preise von Strom, Gas oder Lebensmitteln schießen weiter in die Höhe. "Heute" erkundigte sich, wie sich die Inflation auf die Wiener auswirkt. 

Nicolas Kubrak
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Der Ukraine-Krieg und die damit einhergehende Inflation ist – nach der Corona-Pandemie – der nächste herbe Schlag für Österreichs Wirtschaft. Gas, Strom oder auch gewöhnliche Lebensmittel wie Fleisch oder Brot sind für einige plötzlich zu einem Luxusgut geworden. Ein Ende dieser Krise scheint zurzeit nicht in Sicht, daher kündigte die Bundesregierung letztens ein Anti-Teuerungs-Paket an, das in manchen Bundesländern schon im Juli in Kraft tritt. Wie steht die Wiener Bevölkerung zu diesem Chaos? Können sie sich zum Beispiel noch ein Sonntagsschnitzel im Restaurant erlauben? "Heute" fragte nach.

"Auf Dauer nicht machbar"

Bei einem Lokalaugenschein in Wien-Leopoldstadt erkundigten wir uns, wie sehr die Wiener die Teuerungswelle zu spüren bekommen. "Die Teuerungen sind auf Dauer nicht machbar", beklagt Andrea (53) im Interview. Es seien schließlich alle davon betroffen, "außer einer, der 4.500 Euro im Monat verdient", so die Wienerin. Aktuell müsse sie noch auf nichts verzichten, es bleibt aber abzuwarten, was die Zukunft bringt. Kann sie sich einen Kaffee im Restaurant noch erlauben? "In Abständen, aber ja", antwortet sie.

"Jeder ist betroffen, aber mal sehen, was der Winter bringt", warnt Zel (52), der in Österreich, aber auch in Australien lebt. Er zieht im "Heute"-Interview einen Vergleich: "Dort passiert genau dasselbe wie hier". Auch dort sei eine Teuerung von Lebensmitteln und eine steigende Frustration der Australier zu beobachten. Laut Zel sei der Höhepunkt aber noch nicht erreicht: "Die Lebensmittelpreise werden steigen, Strom und Gas werden noch teurer", so seine Befürchtung. "Aber was soll man machen, das Leben geht weiter, jede Krise geht vorüber", schließt er ab.

Wiener Pensionistin muss Leben anders gestalten

"Ich merke in den Supermärkten täglich, dass die Sachen teurer werden", stellt Sabine (60) fest. Ein Restaurant- oder Cafébesuch steht für die Pensionistin aktuell nicht in Frage, obwohl sie dies früher regelmäßig tat. "Es ist etwas, was nicht sein muss", begründet sie im Interview. Doch die Teuerungswelle hat auch andere negative Auswirkungen: "Ich habe als Pensionistin 700-800 Euro weniger, als das, was ich verdient habe", sagt sie. Deshalb müsse Sabine ihr Leben anders aufteilen und gestalten. "Man muss schauen, dass man mit weniger Geld auskommt".

Für Sabine sind die steigenden Preise sehr belastend. Sie müsse ihr Leben jetzt anders gestalten, sagt sie im "<em>Heute</em>"-Interview.
Für Sabine sind die steigenden Preise sehr belastend. Sie müsse ihr Leben jetzt anders gestalten, sagt sie im "Heute"-Interview.
Heute

Bei Josef (80) sieht die Lage glücklicherweise besser aus: Die Inflation treffe ihn nur am Rande. "Sie ist spürbar, aber man muss damit leben", stellt er fest. Der Pensionist müsse auf nichts verzichten, ein Kaffee oder ein Mittagessen im Restaurant seien nach wie vor möglich, betont er. 

"Der Staat macht genug"

Sind die Hilfsmaßnahmen des Staates für die Wiener ausreichend? "Der Staat macht genug, mehr kann er nicht machen", sagt Josef. "Letztendlich müssen unsere Kinder die Schulden zahlen, wenn sie noch größer werden". Auch Sabine ist trotz ihrer schwierigen Situation mit der erhaltenen Hilfe zufrieden: "Ich fühle mich gut unterstützt", stellt sie fest.

Andrea hat bei dieser Thematik eine etwas andere Meinung: "Die Hilfen sind nicht adäquat, da der Staat die Punkte verkehrt ansetzt", stellt sie fest. Sie sieht in puncto Unterstützung auf jeden Fall Verbesserungspotenzial. Zel warnt zudem vor einer überhasteten Schuldzuweisung Russlands und plädiert für eine friedliche Lösung des Problems. "Man darf nicht nur Druck ausüben, denn sonst wird der Krieg ewig dauern. Den Russen ist egal, wie es uns geht", betont der 52-Jährige. Daher müsse sich der Staat an die Situation anpassen.

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