Wien

Geld knapp! Oft nur Sandwich für Tochter von Maria drin

Maria (42) kann ihren Kindern nicht täglich eine warme Mahlzeit auf den Tisch stellen. Trotz Vollzeit-Job kämpft die Wienerin mit den hohen Kosten.

Österreich Heute
Bei Maria (r.) kommt nicht täglich eine warme Mahlzeit auf den Tisch (Symbolbild).
Bei Maria (r.) kommt nicht täglich eine warme Mahlzeit auf den Tisch (Symbolbild).
iStock, ORF/ZiB3

Bundeskanzler Karl Nehammer (VP) sorgte mit einem Video für Empörung. Wie berichtet, will Nehammer Kindern, die von Armut gefährdet sind, Hamburger schmackhaft machen. "Wenn i z'wenig Göld hab', geh i mehr arbeiten", wetterte der Kanzler in einem Kreis von Wohlgesinnten. Eine Zunahme von armutsbetroffenen Kindern sieht der Kanzler hierzulande nicht, weil er "keine Empörungswellen in Leserbriefen" wahrnehmen habe können.

"Wos is eigentlich mit den Eltern? Was heißt, ein Kind kriegt keine warme Mahlzeit in Österreich?". Betroffenen empfahl der Regierungschef daraufhin einen Hamburger von McDonald's: "Das ist das billigste Essen", wies aber darauf hin, dass diese Art der Kost ungesund sei.

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    Bundesheer / OTS
    "Jeden Tag gibt es bei uns nicht ein warmes Essen, manchmal gibt es eben nur Sandwiches, manchmal Fischstäbchen" - Alleinerzieherin Maria (42)

    Was es heißt, den Kindern nicht immer eine warme und gesunde Mahlzeit auf den Tisch stellen zu können, weiß Maria (42) nur zu gut: "Jeden Tag gibt es bei uns nicht ein warmes Essen, manchmal gibt es eben nur Sandwiches, manchmal Fischstäbchen", erzählte die Alleinerzieherin aus Wien in der "ZiB3".

    Die 42-Jährige arbeitet Vollzeit als Reinigungskraft, erhält auch finanzielle Hilfe vom Staat. Trotzdem kämpft Maria mit den gestiegenen Wohn-, Energie- und Lebensmittel-Kosten. In den Supermarkt geht die Alleinerzieherin nur mehr allein: "Weil die Kinder etwas anderes haben wollen, und das tut mir dann weh. Ich bin traurig, dass es so weit gekommen ist. Ich kenne das gar nicht so, dass es wirklich so schwer ist, dass man den Kindern etwas bieten kann. Ich habe sie ja in die Welt gesetzt, weil ich sie liebe", erklärte die Wienerin. 

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      Denise Auer

      Volkshilfe fordert Kindergrundsicherung

      So wie dieser Alleinerzieherin geht es Zigtausenden in Österreich: Rund 353.000 Kinder und Jugendliche sind armutsgefährdet. "Es vergeht kein Tag, an dem dieses Thema nicht in den Beratungen vorkommt", berichtete Hanna Lichtenberger, Fachexpertin für Sozialpolitik der Volkshilfe Österreich, vor kurzem in einem Pressegespräch. Die Volkshilfe fordert daher eine Kindergrundsicherung: "Die Familienbeihilfe sollte einkommensabhängig ausbezahlt werden. Zudem sollte es für jedes Kind einen Universalbetrag geben", meinte Lichtenberger in der "ZiB3".