Wirtschaft
Geld, Hymne – was sich nach Tod der Queen alles ändert
Über 70 Jahre hat das Antlitz von Queen Elizabeth die Banknoten und Münzen geziert. Bis König Charles in den Geldbeuteln landet, dürfte es noch dauern
Nach 70 Jahren auf dem Thron hat sich die Bevölkerung daran gewöhnt, das Bild der Königin auf alltäglichen Gegenständen wie Banknoten, Münzen und Briefmarken zu sehen. Nach dem Tod der Queen erhalten sie nun Portraits mit dem Abbild des neuen Königs Charles III. Doch es ändert sich noch mehr.
Es könnte allerdings Jahre dauern, bis neue Münzen und Banknoten mit dem Gesicht des Königs geschaffen und die älteren nach und nach aus dem Verkehr gezogen werden. Das Verfahren dazu ist sehr aufwendig.
Königliche Genehmigung erforderlich
Die neuen Münzen und Scheine müssen entworfen und geprägt respektive gedruckt werden. Im Anschluss muss das beratende Komitee der "Royal Mint" Empfehlungen für neue Münzen an den Kanzler senden und die königliche Genehmigung einholen. Dann werden Entwürfe ausgewählt und die endgültigen Entscheidungen vom Kanzler und dann vom König genehmigt.
Auch die britischen Briefmarken werden zukünftig anders aussehen. Es müssen solche mit dem Gesicht des Königs erstellt werden. Die derzeitigen Briefmarken werden nach und nach auslaufen. Charles hat möglicherweise bereits für solche Porträts gesessen und müsste dann die Entwürfe erneut genehmigen.
Rechtsanwälte, welche von der Monarchin persönlich ernannt wurden, erhalten einen neuen Titel. Er ändert sich von "Queen's Counsel (QC)" zu "King's Counsel (KC)".
Charles bekommt neue Unterschrift
Auch die Unterschrift von Charles wird sich ändern. Früher hieß es einfach "Charles", jetzt folgt am Ende ein zusätzliches R für Rex (lateinisch für "König"). Als König braucht er auch eine neue persönliche Flagge. In der Zwischenzeit bleibt das königliche Wappen, das zu Beginn der Regierungszeit von Königin Victoria im Jahr 1837 angenommen wurde, unverändert.
Aber genau wie damals, als die Königin zur Monarchin ernannt wurde, ist es wahrscheinlich, dass das "College of Arms" zu Beginn der Regierungszeit von Charles neue Kunstwerke herausgeben wird, die von öffentlichen Stellen wie dem öffentlichen Dienst und den Streitkräften verwendet werden. Das "sehr leichte Rebranding" wird schwer zu sehen sein, bedeutet aber die Möglichkeit, alte Bilder, die seit vielen Jahrzehnten verwendet werden, durch neuere, anders stilisierte zu ersetzen.
"God save the King" wird zur neuen Hymne
Eine weitere Änderung betrifft die Nationalhymne des Vereinigte Königreichs. Fragt man Briten nach dessen Titel und Text, kommt unweigerlich die Antwort "God Save the Queen". Immerhin war das die letzten 70 Jahre die Hymne. Doch damit ist nun Schluss.
Mehr dazu >> Briten müssen jetzt sogar die Hymne ändern
Das letzte Mal, dass das außerhalb Großbritanniens passiert ist, war übrigens ausgerechnet in Wiener Neustadt. Dort fand vor wenigen Tagen das WM-Qualifikationsspiel zwischen Österreich und England statt.
Neue Uniformen und Reisepässe, Postkästen bleiben
Polizei- und Militäruniformen, die die Chiffre der Königin tragen, werden wahrscheinlich im Laufe der Zeit mit der neuen Chiffre des Königs aktualisiert – das Monogramm, das auf königlichen und staatlichen Dokumenten wie Reisepässen eingeprägt ist. Das ERII (für "Elizabeth Regina II", das lateinische Wort für Königin) ist auf traditionellen Polizeihelmen zu sehen
Eher unwahrscheinlich ist es, dass Briefkästen der Royal Mail mit der ER-Chiffre der Königin entfernt werden – tatsächlich sind einige mit der GR-Chiffre ihres Vaters, König George VI., ("George Rex") nach wie vor zu sehen. Aber alle neuen Briefkästen könnten das neue Königsemblem tragen.