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Geld, Geliebte: Arzt soll Frau auf Safari getötet haben

Ein Zahnarzt wurde wegen Mordes und Versicherungsbetrug schuldig gesprochen. Der Mann sagt, der tödliche Schuss habe sich auf Safari selbst gelöst.

Nikolaus Pichler
Zum Todeszeitpunkt der Frau befand sie sich gemeinsam mit ihrem Mann auf Safari in Sambia (Symbolbild).
Zum Todeszeitpunkt der Frau befand sie sich gemeinsam mit ihrem Mann auf Safari in Sambia (Symbolbild).
Phillip Koschel / Westend61 / picturedesk.com

Nilpferde, Leoparden – und auch die eigene Ehefrau im Visier? Lawrence "Larry" R. (67), ein wohlhabender Zahnarzt aus den USA, der beschuldigt wird, seine Frau Bianca (56) am Ende einer Safari 2016 in Sambia erschossen zu haben, wurde am Montag des Mordes und des Postbetrugs für schuldig befunden. Das befand das Geschworenengericht in der US-Metropole Denver nach einem dreiwöchigen Prozess. Das Paar war 34 Jahre verheiratet.

2016 machte der Zahnarzt mit Bianca in Afrika Ferien und buchte dabei auch eine Safari. Kurz vor der Abreise starb Bianca durch einen Schuss eines Jagdgewehrs. Während der Gerichtsverhandlung beteuerte Larry, dass Bianca beim hastigen Packen für die Heimreise ein Jagdgewehr aufgehoben und sich dabei ein Schuss gelöst habe. Er gab an, dass das Gewehr von der Jagd am Vortag noch geladen und scharf gewesen sein müsse und sich in dem Moment entladen habe, als Bianca versucht habe, es in den Koffer zu packen.

Weiter sagte er aus, er sei im Badezimmer gewesen, habe einen Schuss gehört und seine Frau blutend und tot auf dem Boden des Schlafzimmers gefunden, schreibt "CBS News".

Wie traf die Kugel die Frau?

Die Staatsanwaltschaft sah das aber anders. Sie legte Beweise vor, die aufzeigten, dass Larrys Geschichte unmöglich so passiert sein konnte, da die Wunde im Herzen seiner Ehefrau von einem Schuss stammte, der aus einer Entfernung von zwei bis 3,5 Metern abgegeben worden war. Weitere Zweifel an der Geschichte des Ehemanns kamen auf, weil er noch in Sambia den Körper seiner Frau einäschern ließ.

Dieser Umstand veranlasste eine Freundin von Bianca dazu, am Unfall zu zweifeln. Kurz nach Biancas Tod rief sie das FBI an. Laut einer FBI-Beschwerde, die vom Medium "48 Hours" zitiert wird, sagte sie auch, dass Larry eine Affäre gehabt habe und Bianca gegenüber verbal beleidigend gewesen war. Die Freundin erzählte dem FBI auch, dass sich das Paar um Geld gestritten habe.

Die Staatsanwaltschaft beschuldigte auch Larrys Geliebte – Managerin seiner Zahnarztpraxis in Pittsburgh – eine Bundesjury über den Fall und ihre Beziehung zum Beschuldigten belogen zu haben. Sie wurde von denselben Geschworenen der Beihilfe zum Mord, der Behinderung eines Geschworenengerichts und des Meineids vor einem Geschworenengericht in zwei Fällen für schuldig befunden.

Zahnarzt erwartet jahrelange Haft

Die Staatsanwaltschaft behauptete, Larry habe beschlossen, seine Frau zu töten, um die Kontrolle über sein Leben wiederzuerlangen, nachdem Bianca mehr Mitspracherecht bei den Finanzen des Paares verlangt und die Entlassung der Managerin des Zahnarztes gefordert hatte.

Das Urteil: Larry wurde des Mordes und des Versicherungsbetruges verurteilt, weil er 4,8 Millionen Dollar an Lebensversicherungsansprüchen in einer Weise kassiert hatte, die die Staatsanwaltschaft als vorsätzliches Verbrechen bezeichnet. Für sie war das Motiv: Er wollte die Lebensversicherung von 4,8 Millionen Dollar kassieren und sich ein schönes Leben mit seiner 20-jährigen Geliebten machen, schreibt "Bild". Knapp sechs Jahre nach dem Tod von Bianca ist dieses Vorhaben nun definitiv gescheitert. Dem Zahnarzt droht lebenslange Haft oder gar die Todesstrafe.

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