Politik
"Geld falsch verteilt" – AK verreißt Impflotterie
Sie sehe die Impflotterie als bedenklich an, betont Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl. Das Geld viel hätte besser investiert werden können.
Mit dem heutigen Samstag fallen die ersten Corona-Einschränkungen. Lokale dürfen ab sofort wieder bis Mitternacht offen halten, die Sperrstunde wird von 22 auf 24 Uhr verlegt. Ab dem 12. Februar fällt dann auch die 2G-Regel im Handel – und damit auch die umstrittene Kontrollpflicht. "Unsere Beschäftigten sind keine Hilfs-Sheriffs", begrüßt Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl diesen Schritt der Regierung. Heftige Kritik übt sie jedoch an der Impflotterie.
"Wir sind nicht auf der Seite des Glücksspiels"
"Wir sind gemeinsam mit dem Österreichischen Gewerkschaftsbund immer dafür eingetreten, dass Geboosterte einen Gutschein erhalten. Unser Ansinnen wurde zwar von der Regierung gehört, aber nicht umgesetzt", so Anderl im Ö1-"Mittagsjournal".
Eine Impflotterie sei immer ein Spiel des Glücks – "und nachdem wir nicht immer auf der Seite des Glücksspiels sind, muss man es sehr bedenklich sehen. Mir wäre lieber gewesen, dass all jene, die sich an Maßnahmen halten, etwas dafür bekommen – und nicht dass das Glück eine Rolle spielt".
Milliarde besser anlegen
Der AK-Präsidentin wären sinnvolle Anreize im Vorjahr lieber gewesen, sie sehe die Impfpflicht sehr kritisch. Die eine Milliarde Euro, welche die Regierung für die Impflotterie in die Hand nehmen will, hätte angesichts dieser harten Maßnahme sicherlich besser verteilt werden können, beispielsweise an armutsgefährdete Familien.
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Im ORF-Interview spricht sich Anderl auch für die Beibehaltung kostenloser PCR-Tests aus, zumindest solange bis die aktuelle Omikron-Welle wieder abgeflacht: "Ab Ende März müsse man aber nochmal hinschauen." Angesichts der Impfpflicht sollte über das Ende von Gratis-Tests für Ungeimpfte nachgedacht werden.