Welt
Geld aus Trevi-Brunnen geht nicht mehr an Caritas
Jahrelang erhielt die Wohlfahrtsorganisation die Münzen, die in Roms Trevi-Brunnen geworfen wurden. Damit ist nun Schluss.
Ein herber Verlust für die Caritas in Italien: Die abertausenden Münzen, die jedes Jahr aus dem berühmten Trevi-Brunnen der italienischen Hauptstadt gefischt werden, gehen nicht mehr an die Wohlfahrtsorganisation.
Mitarbeiter der Wasserwerke haben das Geld bisher regelmäßig aus dem Brunnen geholt und der Caritas übergeben: Die Geldstücke in verschiedensten Währungen der Welt summierten sich auf 1,5 Millionen Euro pro Jahr. Das waren 15 Prozent des Budgets der Caritas, wie die italienische Zeitung "Avvenire" berichtet.
Vertrag ausgelaufen
Die Stadtregierung unter Bürgermeisterin Virginia Raggi will das Geld nun nicht mehr an die Caritas weitergeben. Der Vertrag, der dies garantierte, wurde 2001 mit dem damaligen Bürgermeister Walter Veltroni vereinbart.
Ab sofort sollen die Erträge aus dem Trevi-Brunnen nach einem Ausschreibungsverfahren an verschiedene Sozialprojekte gehen, aber auch zur "allgemeinen Instandhaltung des Kulturerbes" verwendet werden.
Touristen-Tradition
Der Brunnen wird deshalb so mit Münzen befüllt, weil Rom-Besucher aus aller Welt seit Jahren einer beliebten Touristen-Tradition frönen.
Über die Schulter soll man eine Münze in den Brunnen werfen, dann ist ein nochmaliger Besuch in der "Ewigen Stadt" garantiert.
Das Reinigen, Sortieren und Einlösen auf der Bank haben bisher Ehrenamtliche der Caritas erledigt. Ab sofort sollen das nun Angestellte der Wasserwerke - gegen Bezahlung - erledigen.
Die Caritas finanzierte aus den Erträgen vor allem Armenspeisungen, aber auch medizinische Versorgung, Wohnhilfe und Kleinkredit-Projekte.
So wird das Geld aus dem Brunnen gefischt:
*Anmerkung: Das Video endet mit einem Interview mit der Caritas. Dies ist nun nicht mehr aktuell. (red)