Oberösterreich
Geiziger Osterhase: Teuerung macht Nester heuer kleiner
Kein Osterfest ohne Osternest! Doch eine Studie liefert jetzt drastische Erkenntnisse: Viele Menschen können sich die Geschenke nicht mehr leisten.
Eierfärben, Osterlammbacken, Fleischweihe: Zum Auferstehungsfest zelebrieren viele Österreicher traditionelle Bräuche. Heuer hat der Osterhase allerdings keine großen Spendierhosen an, wie jetzt ein Experte erklärt.
Mehr Konsum durch schönes Wetter
"Heuer führt das Frühlingserwachen in der Natur (noch) nicht zu einer 'Erwärmung' des Konsumklimas und so wird Ostern heuer vor allem mit Festlichkeiten, Tradition und Aufbruchsstimmung und eher weniger mit Shopping assoziiert", erklärt Professor Christoph Teller. Er leitet das Institut für Handel, Absatz und Marketing an der Linzer Johannes Kepler Universität vor.
„"Dennoch ist die Kultur des Schenkens klar erkennbar, wenn auch im kleinen Rahmen." Prof. Christoph Teller über österliche Konsumgewohnheiten“
"Dennoch, die Kultur des Schenkens ist klar erkennbar, wenn auch im kleinen Rahmen", so Teller. Grundsätzlich führen steigende Temperaturen zu positiven Emotionen und bedeuten erhöhten Konsum.
Im Rahmen der Studie wurden Ende März 931 Konsumenten in Österreich zwischen 16 und 74 Jahren online befragt. Das ernüchternde Ergebnis: Ein Viertel muss heuer aufgrund der Teuerungen bei seinen Ostergeschenken sparen.
Darüber hinaus drei weitere aufschlussreiche Erkenntnisse aus der Befragung:
Für 83 Prozent der Kunden bedeutet Ostern vorrangig Familienfest.
Außerdem sehen 70 Prozent der Befragten die religiösen Feierlichkeiten – die Auferstehung Jesu Christi – im Vordergrund.
Und für 54 Prozent ist Ostern eine gute Gelegenheit, um zu schenken.
Wichtiges Fest für Einzelhandel
"Auch wenn die Ausgaben der Österreicher für Ostergeschenke nur rund ein Zehntel der Weihnachtsausgaben ausmachen, ist Ostern ein wichtiger Anlass für den Einzelhandel – zumindest für einige Branchen – , Zusatzumsätze zu generieren", bekräftigt Ernst Gittenberger vom Institut für Handel, Absatz und Marketing.
Hingegen sind laut Gittenberger die Motive, jemandem etwas zu schenken, zu Ostern und zu Weihnachten nahezu gleich ausgeprägt. Auch wenn sich Anlass, Geschenke und Ausgaben deutlich unterscheiden.
Ostereier so teuer wie noch nie
Jetzt kommt die nächste Hiobsbotschaft so kurz vor dem Osterfest: Eier sind deutlich teurer geworden. Die Preise stiegen gleich um 16,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Den höchsten Wert seit Jahresbeginn erzielen derzeit Freilandeier der Klasse M mit 20,16 Euro je 100 Stück.