Politik
Geheime Wunschliste – so will Rendi ihr Parlaments-Büro
Eine höhere Lehne ("Der Sessel der Vorsitzenden sollte von anderen zu unterscheiden sein") und weitere Extras: die Wünsche von Pamela Rendi-Wagner.
Wenige Wochen vor Weihnachten wird nun der Wunschzettel von Pamela Rendi-Wagner für ihr neues Büro im Parlament publik. Wie "Heute" erfuhr, trug die SPÖ-Chefin über ihre Assistentin im Oktober einen Ausstattungswunsch an die Verantwortlichen im Hohen Haus heran. Priorität: hoch. Eine Couch von Walter Knoll sollte es sein. Das präferierte Modell, das einem Mail (liegt "Heute" vor) an Verantwortliche im Parlament als Foto beigefügt war, heißt "Muud Lite", ist 1,5 Meter breit und schlägt mit saloppen 5.600 Euro zu Buche.
"Das Sofa hat der Vorsitzenden sehr gut gefallen, die Serie Walter Knoll ist bitte zu priorisieren", schreibt Rendi-Wagners Büro am 14. Oktober.
"Schreibtisch nicht unbedingt erforderlich"
Nicht der einzige Wunsch Rendi-Wagners. "Die Vorsitzende möchte einen Besprechungstisch für 6-8 Personen", tippte ihre Assistentin. Eingespart werden könne dafür an anderer Stelle: "Ein eigener Schreibtisch ist nicht unbedingt erforderlich, sofern der Besprechungstisch auch als Arbeitsplatz genutzt werden kann."
„"Wenn möglich, sollte der Sessel der Vorsitzenden von den anderen zu unterscheiden sein (höhere Lehne)."“
Was sie sonst für ihre Tätigkeit benötigt? 8 Sessel für den Besprechungstisch zum Beispiel. "Wenn in der Serie möglich, sollte der Sessel der Vorsitzenden von den anderen zu unterscheiden sein (höhere Lehne)." Außerdem? "Ein Sofa sowie ein Beistelltisch, 2-3 Sofasessel, ein großer passender Teppich und passende Lampen wären ebenfalls einzuplanen."
Rendi-Sprecher: "Mail ist hinfällig"
Auf "Heute"-Anfrage heißt es aus dem Büro von Pamela Rendi-Wagner: "Die Informationen sind falsch." Es gebe keine Extrawünsche, auch sei noch keine Entscheidung über die exakte Ausstattung getroffen worden: "Das Mail einer Mitarbeiterin vom Oktober ist schon längst hinfällig." Ob die SPÖ-Chefin eine spezielle Verbindung zu Walter Knoll ("hat der Vorsitzenden sehr gut gefallen, ist bitte zu priorisieren", s.o.) hat, beantwortet ihr Sprecher wie folgt: "Die Vorsitzende kennt die Firma Walter Knoll nicht einmal. Es wird kein Walter Knoll-Sofa bestellt."
Firma Bene machte Vorschläge
Außerdem ist ihm wichtig zu betonen: "Die Klubvorsitzende wird sich selbstverständlich an die Vorschläge der Parlamentsdirektion halten. Ein Vertreter von Bene hat erst vor kurzem im Auftrag der Parlamentsdirektion Vorschläge für die Büroeinrichtung gemacht. Dazu gab es in keinster Weise irgendeine Festlegung." Rendi-Wagner werde vorerst ihre Büromöbel aus dem Pavillon ins neue Parlamentsgebäude mitübersiedeln.
Durchklicken: Erste Eindrücke vom neuen Parlament
Goldenes Klavier für Parlament
Das Parlament wird am 12. Jänner 2023 nach über fünf Jahren Restaurierung eröffnet. Der schmucke Bau aus dem 19. Jahrhundert mit seinen 1.600 Räumen wurde um sage und schreibe 352 Millionen Euro renoviert. Wie von "Heute" berichtet, hat sich Parlaments-Präsident Wolfgang Sobotka ein Super-Büro im Eck gesichert. Hingucker im neuen Parlament soll ein goldener Flügel werden. Das gute Stück ist 2,14 Meter lang, es gibt nur 21 davon auf der gesamten Welt, Monatsmiete: 3.000 Euro.