Oberösterreich

Gehaltszettel da – so wenig bleibt vom 2.000-Euro-Bonus

2.000 Euro zusätzlich sollte der Pflegebonus bringen. Erste Gehaltszettel zeigen jetzt aber, wie wenig davon tatsächlich übrig bleibt.

Peter Reidinger
Von den 2.000 Euro Pflegebonus bleibt beim Dezember-Gehalt nur ein Bruchteil übrig.
Von den 2.000 Euro Pflegebonus bleibt beim Dezember-Gehalt nur ein Bruchteil übrig.
Getty Images/iStockphoto

Mit viel Getöse wurde der Pflegebonus für Angestellte im Gesundheitsbereich angekündigt. Doch wer im Freudenrausch war, für den dürfte der Blick auf den Dezember-Gehaltszettel ernüchternd sein. "Heute" liegen erste Abrechnungen vor.

Sie zeigen: Einer Pflegefachassistenz in einem Spital in Linz bleiben nach Abzug der Dienstgeberbeiträge (Pensionsbeiträge, Kommunalsteuer) gerade einmal 1.466 Euro übrig.

Das ist der Bonus von Jänner bis November 2022. Davon kommen dann noch einmal Sozialversicherung, Lohnsteuer etc. weg. Nach Abzug bleiben 962 Euro übrig. Darin sind aber noch 179 Euro Feiertagszuschlag enthalten. Heißt: Vom Bonus selbst bleiben vorerst nicht einmal 800 Euro am Konto.

Es bleiben nur 850 Euro

Im Jänner soll dann der restliche Bonus für Dezember überwiesen werden, rund 133 Euro. Zieht man da alle Abzüge ab, bleibt rund die Hälfte übrig. Zählt man das zu den nun überwiesenen knapp 800 Euro, bleiben rund 850 Euro übrig vom 2.000-Euro-Bonus! 

Genau diese Zahl hatte die Gewerkschaft im Vorfeld schon berechnet und heftig Kritik geübt.

Gut 20.000 Personen erhalten in OÖ das Geld. Der Betriebsratsvorsitzende des Med Campus, Helmut Freudenthaler, spricht von einer „massiven Geringschätzung“ des Personals. Zudem würden Tausende (Assistenzberufe, Physiotherapeuten etc.) gar nichts bekommen.

Auch bei Harald Mayer, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Bundeskurienobmann der angestellten Ärzte, gingen die Emotionen hoch.

Kritik der Ärzte

Einerseits kritisiert er, dass auf die Ärzte vergessen wurde: Bei Einsparungen denke man immer sofort an die Ärzteschaft, "geht es aber um hochverdiente Bonuszahlungen, dann vergisst man nur allzu gerne auf uns", so Mayer.

Und: Dass der Gehaltsbonus außerdem brutto und nicht netto ausbezahlt werden soll, sei "untragbar": "Apropos Wertschätzung, ein Bonus kann doch nur netto gemeint sein, alles andere ist geradezu zynisch."

1/65
Gehe zur Galerie
    <strong>22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar</strong>. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. <a data-li-document-ref="120078758" href="https://www.heute.at/s/einwegpfand-kommt-das-wird-ab-jaenner-neu-bei-spar-120078758">170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.</a>
    22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. 170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.
    SPAR/ Peakmedia Dominik Zwerger