Gegendemo in Wien: Protest-Camp auf Uni geht weiter

Etwa 50 Personen hätten die Nacht vom 7. auf den 8. Mai im Camp verbracht, erklärt eine Teilnehmende des Protest-Camps gegenüber "Heute". Tagsüber würden noch mehr Leute hinzukommen, seit Beginn des Camps am Montag, 6. Mai hätte sich die Anzahl der Zelte verdoppelt.

Teilnehmer sollen nicht mit Presse sprechen

Die Teilnehmer des Camps sind zum größten Teil selbst Studierende. Aber natürlich hätten sich auch andere Personen dem Protest angeschlossen, so die Sprecherin, die sich mit FFP2-Maske und einer Kopfbedeckung unkenntlich gemacht hat. Man stelle derzeit fünf Forderungen, nicht nur speziell an die Uni Wien, sondern generell an alle österreichischen Universitäten. Werden diese erfüllt, will man den Protest beenden.

Erkannt werden will im Camp niemand. Am Eingang hängt ein Schild. Die Camper werden dazu aufgefordert, nicht mit Presse oder Polizei zu sprechen und jede Interaktion mit der Polizei zu dokumentieren. Alkohol und Drogen seien im Camp verboten. Man soll auch auf die Identität seiner Mit-Camper achten, Fotos, die Gesichter zeigen, sollen nicht gepostet werden.

Gegendemo angekündigt

Bisher habe man viel Zuspruch bekommen, erklärt eine Protestierende, aber natürlich habe man auch schon negative Sachen gehört. Man sei mit Organisationen in Österreich, Europa und weltweit in Kontakt. Ob man plant, weitere Universitäten zu besetzen, wollte jedoch niemand beantworten.

Aktuell bereiten sich die Camper auf eine angekündigte Gegendemo vor. Die jüdische Hochschülerinnenschaft und das Bündnis gegen Antisemitismus haben gemeinsam zur Gegendemo aufgerufen.

Sie werden sich am Mittwoch ab 13 Uhr am Campus der Uni Wien versammeln. Die Polizei ist von der angekündigten Gegendemo informiert. Laut einem Sprecher könne man das Ausmaß derzeit noch nicht einschätzen. Weil Beamte aufgrund des Zeltlagers sowieso vor Ort sind, werde man die Situation im Auge behalten, heißt es gegenüber "Heute".