Geflohener Häftling ging bei Festnahme auf Polizei los

Am Samstagnachmittag konnte im Zuge einer Polizeikontrolle in Frastanz (Vorarlberg) ein aus der Justizanstalt Hirtenberg (NÖ) geflüchteter Strafgefangener ertappt werden. Als die Polizeibeamten die Identität des 23-jährigen Serben zweifelsfrei feststellten, schlug dieser plötzlich einem der Polizisten mit der Faust ins Gesicht und ging auf den Beamten los.

Der Beamte konnte den weiteren Angriff durch den Einsatz von Pfefferspray abwehren. Der aggressive Mann flüchtete in weiterer Folge in ein Feld mit hochgewachsenem Schilf.

Polizeihubschrauber im Einsatz

Bei der sofort eingeleiteten Fahndung konnte der Flüchtende durch die Besatzung des Polizeihubschraubers "Libelle" in der angrenzenden Wiese lokalisieren werden. Der junge Mann leistete bei der Festnahme (passiven) Widerstand und verhielt sich gegenüber den Polizeibeamten aggressiv.

Häftling wieder in Haft

Im Arrest der Polizeiinspektion randalierte der alkoholisierte Mann weiter, wodurch er sich durch die angelegten Handfesseln selbst leichte Hautabschürfungen zuzog. Der entflohene Strafgefangene wurde noch am selben Abend in die Justizanstalt Feldkirch eingeliefert.

Der Polizeibeamte erlitt durch den Faustschlag ins Gesicht Verletzungen unbestimmten Grades.

Übrigens: Dass der Häftling aus der Justizanstalt Hirtenberg geflohen war, war bisher nicht bekannt.

Nicht von Ausgang zurückgekehrt

Auf "Heute"-Anfrage heißt es seitens des Justizministeriums: "Wir bestätigen die Einlieferung eines zuvor von einem ihm gewährten Ausgang nicht rückgekehrten Insassen der Justizanstalt Hirtenberg. Hinsichtlich der Person und dessen Hintergründe können aufgrund personen- und datenschutzrechtlichen Gründen keine konkreten Angaben gemacht werden."

Und weiter: "Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Ausbruch (Flucht aus dem geschlossenen Bereich der Justizanstalt), Entweichung (Flucht aus dem nicht-geschlossenen Bereich der Justizanstalt, wie einer Außenstelle oder Entziehen aus bewachtem/begleitetem Außenaufenthalt) und (hier gegenständlich:) Nichtrückkehr (Entziehen aus unbewachtem/ unbegleitetem Außenaufenthalt – Ausgang). Hier ist festzuhalten, dass die meisten Fluchten auf die Nichtrückkehr von gewährten Ausgängen zurückzuführen sind. Gleichzeitig ist festzuhalten, dass - bei vorliegenden Voraussetzungen - gewährte Ausgänge in der Regel gemäß den Vorgaben eingehalten werden und einen wichtigen Beitrag zur Vorbereitung der Insass:innen auf ein Leben nach der Haft leisten."