Formel 1

Gefeuerter Teamchef rechnet mit F1-Rennstall ab

Mit dem Beginn der Formel-1-Sommerpause wurde Alpine-Teamchef Otmar Szafnauer rausgeworfen. Nun schlug der Ex-Teamchef zurück. 

Heute Redaktion
Otmar Szafnauer schießt gegen sein Ex-Team Alpine.
Otmar Szafnauer schießt gegen sein Ex-Team Alpine.
Reuters

Szafnauer übernahm erst mit Jahresbeginn 2022 das Amt des Alpine-Teamchefs, konnte den französischen Rennstall aber nicht aus der Krise führen. Ganz im Gegenteil. Mit Rang sechs in der Konstrukteurs-WM liegt Alpine deutlich hinter den Erwartungen zurück. Hinzu kommen der Abgang von Fernando Alonso, aktuell mit seinem Aston Martin immerhin Dritter in der Fahrer-Weltmeisterschaft, sowie das darauf folgende Theater rund um Oscar Piastri, der schließlich bei McLaren landete. 

Mit Szafnauer musste auch der bisherige sportliche Leiter Alan Permane gehen, der von Renault betriebene Rennstall will sich völlig neu aufstellen. Dass die Trennung während des Rennwochenendes von Belgien publik wurde – nach dem Training am Freitag – spricht ebenso eine deutliche Sprache. Bei Alpine herrschten chaotische Zustände. 

Differenzen mit Führungsriege

Mit einigen Tagen Abstand hat sich nun auch der in Rumänien geborene US-Amerikaner zu Wort gemeldet. Und lässt kein gutes Haar an seinem ehemaligen Arbeitgeber. "Ich denke, die Führungsspitze von Renault, CEO Luca de Meo, will, wie jeder in der Formel 1, sofortigen Erfolg. Und leider funktioniert das in der Formel 1 nicht so", stellte der 59-Jährige bei "SiriusXM" klar. 

1/21
Gehe zur Galerie
    Grand Prix von Österreich: "Heute" präsentiert die Piloten-Noten der Experten von "Formelaustria.at".
    Grand Prix von Österreich: "Heute" präsentiert die Piloten-Noten der Experten von "Formelaustria.at".
    IMAGO/Eibner

    Szafnauer habe darauf hingewiesen, dass es Jahre brauche, um Prozesse zu starten. "Doch sie wollten es schneller machen, als es möglich ist. Ich konnte einem unrealistischen Zeitplan nicht zustimmen, denn wenn man das tut, ist es nur eine Frage der Zeit und jeder wird frustriert. Ich habe einen sehr realistischen Plan aufgestellt und ich denke, sie wollten diesen Plan mit einem anderen abkürzen", meinte Szafnauer. 

    "Wir müssen Piraten sein"

    Problematisch sei vor allem aber auch, dass der Renault-Mutterkonzern zu viel mitredete. "Sie wollten in vielen Bereichen viel Kontrolle haben. Mehr als ich jemals zuvor gesehen habe. Der kommerzielle Bereich, das Marketing, HR, Finanzen, Kommunikation, all diese Dinge wurden nicht mir, sondern jemandem in der größeren Organisation unterstellt", erklärte Szafnauer, fand einen drastischen Vergleich. "Sie alle agieren wie eine Marine, wir müssen Piraten sein, um zu gewinnen." 

    "Wenn man sagt, dass alles andere gleich ist – die Autos, die Fahrer, der Antrieb, das Wissen und die Reifen. Aber was nicht gleich ist, ist die Tatsache, dass Mercedes oder Red Bull die Personalabteilung, die Finanzen, alle kommerziellen Aspekte und die Kommunikation Christian Horner unterstellt hat und wir nicht", ergänzte der gefeuerte Teamchef, brachte ebenso auch Toto Wolff als Mercedes-Teamchef ins Spiel, der ebenso einen Persilschein habe.

    "Und raten Sie mal, wer gewinnen wird? Red Bull. Wenn man jemanden anheuert und innerhalb eines Tages einen Vertrag abschließen muss, weil wir das in der Formel 1 so machen, kann man sich nicht zwei Wochen Zeit lassen. Wenn es zwei Wochen dauert, ist der Mitarbeiter vielleicht woanders", so Szafnauer, der seine Zukunft nun selbst außerhalb des Alpine-Teams bestreiten muss. 

    1/5
    Gehe zur Galerie
      Gemeinsames Dinner: Was läuft da zwischen Lewis Hamilton und Shakira?
      Gemeinsames Dinner: Was läuft da zwischen Lewis Hamilton und Shakira?
      Instagram/MUSTAFA
      Mehr zum Thema