"Gefahrenzulage": Bald 260 € mehr für Stadt-Polizisten?

Beamte in der Stadt leben oft gefährlich: Ständige Demonstrationen, häusliche Gewalt, Bombendrohungen, blutige Auseinandersetzungen. All das kommt in Ballungsräumen weitaus häufiger vor, als am Land. Deshalb ist jetzt eine Debatte darüber entbrannt, ob Polizisten im urbanen Raum besser bezahlt werden sollen.

Die Linzer FPÖ hat die Debatte zuletzt losgetreten, sie fordert eine "Ballungsraumzulage". "Das dient dem Zweck, die psychischen und physischen Belastungen, die aus dem städtischen Dienst resultieren, zu kompensieren", so die FPÖ. "Ich appelliere eindringlich an die Landespolizeidirektion, in Zusammenarbeit mit dem Innenministerium eine Lösung zu finden!", so Uwe Mayer, FP-Personalvertreter bei der Polizei.

SPÖ verweist auf eigenen Vorschlag

Die Linzer SPÖ zeigte sich erfreut, dass die FPÖ ihre Forderung übernommen habe. Schon der Wiener Bürgermeister habe sich einen Hauptstadtbonus gewünscht, so die Roten. Sie kritisieren, dass die Freiheitlichen in ihrer Zeit als Juniorpartner in der Regierung den Wunsch nicht umgesetzt haben. Immerhin war damals Herbert Kickl Innenminister. "Was die FPÖ verschweigt: Auch unter FPÖ-Innenminister Herbert Kickl wurde die Benachteiligung der Stadt Linz in Bezug auf Polizeikräfte nicht beseitigt", wettert SP-Gemeinderätin Beate Gotthartsleitner.

So ist die Situation in Bayern

Die FPÖ verwies in ihrem Vorstoß auf die Situation in Bayern. "Heute" hat nachgefragt, wie das System dort aussieht. Das "Bayerische Staatsministerium der Finanzen und für Heimat" erklärt, dass es seit April 2023 einen "orts- und familienbezogenen Besoldungsbestandteil" gibt.

Und das Ministerium nennt ein Beispiel: "Ein lediger Beamter in Ortsklasse/Mietenstufe VII (Großraum München) erhält monatlich 156,96 € (Stand: 01.11.2024) mehr als im restlichen Bayern." Ein verheirateter Beamter mit zwei Kindern bekommt in der Stadt sogar fast 260 Euro mehr als ein vergleichbarer Beamter im ländlichen Raum.