Schwere Schäden erwartet
Gefahr! "Super-Orkan" trifft Europa – höchste Warnstufe
Orkantief Éowyn trifft mit extremen Windgeschwindigkeiten auf Irland und Großbritannien. Es werden Böen bis 200 km/h erwartet.
"Orkantief Éowyn sorgt heute Nacht und morgen für gefährliches Wetter auf den Britischen Inseln", informiert ORF-Meteorologe Manuel Oberhuber auf X.
Mit 935 hPa Kerndruck und 180 km/h an den Küsten sei dies selbst für die sturmerprobten Iren "eine andere Nummer" und "im absoluten Rekordbereich". Wegen der zu erwartenden Schäden gelte die höchste Warnstufe.
Auch Fabian Ruhnau von Kachelmannwetter warnt auf X: "Das wird ein großer und auch gefährlicher Orkan": Am Freitag würden Galway alle Wettermodelle Windgeschwindigkeiten "um oder über 150 km/h" vorhersagen. Sein Kollege Peter Hinteregger spricht gar von einem "Super-Orkan".
Spitzenböen um 200 km/h möglich
Dass Éowyn in der kommenden Nacht "Rekorde brechen" könnte, meldet auch die österreichische Unwetterzentrale UWZ Donnerstagnachmittag: "Nach einem Druckabfall von rund 55 (!) hPa in 24 Stunden sind Orkanböen von bis zu 200 km/h möglich".
Hintergrund ist eine scharfe Luftmassengrenze mit großen Temperaturunterschieden innerhalb weniger Kilometer über dem Nordatlantik, die zu einer "Bomben-Zyklogenese" führte. "In diesem Fall treffen die kalten Luftmassen, die bis nach New Orleans Schnee brachten, auf die warmen Luftmassen über dem Atlantik", berichten die Experten.
In der Nacht auf Freitag überquert die Kaltfront samt kräftigen Schauern und Gewittern Irland, dabei sind verbreitet Orkanböen von 120 bis 140 km/h zu erwarten. Im Westen von Irland, etwa in der 85.000 Einwohner-Stadt Galway, muss man sich auf Böen von 160–180 km/h einstellen. In exponierten Lagen, sowie an den Küsten sind Spitzenböen um 200 km/h oder sogar etwas mehr möglich.
Treffen die prognostizierten Windspitzen tatsächlich so ein, würden sich neue Rekorde einstellen, so die Meteorologen weiter. Der bisherige Rekord wurde am 16. September 1961 in Malin Head mit 181 km/h gemessen.
Sie warnen: "Mit Verkehrsbehinderungen und mit teils großen Schäden ist zu rechnen. Außerdem ist in der Nacht der Aufenthalt im Freien, insbesondere in Küstennähe lebensgefährlich."
Es ist sogar ein Spezialflugzeug der NOAA, das eigentlich für Hurrikane vorgesehen ist, zum Sammeln von Messdaten losgeschickt worden.
Am Freitagmorgen zieht die Kaltfront dann über Großbritannien, dabei sind weiterhin kräftige Schauer und Gewitter sowie verbreitet zumindest Sturmböen von 80 bis 100 km/h einzuplanen. Stärker fallen die Böen Richtung Norden und Westen aus. In Wales und South West England sind Orkanböen um 120 km/h, von North West England bis North East England 140 km/h einzuplanen. Im Westen von Schottland muss lokal mit bis zu 160 km/h gerechnet werden.
Auswirkungen im deutschsprachigen Raum
Im Vergleich sind im deutschsprachigen Raum nur geringe Auswirkungen zu erwarten. Lediglich an der Nordseeküste, den Mittelgebirgslagen Deutschlands, dem Jura in der Schweiz sowie am Alpenostrand Österreichs ist mit stürmischen Böen von 60 bis 80 km/h zu rechnen. Im Nordwesten von Deutschland ziehen am Freitagabend zudem ab Freitagmittag ein paar Schauer durch.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Orkantief Éowyn trifft mit extremen Windgeschwindigkeiten von bis zu 200 km/h auf Irland und Großbritannien, was zu erheblichen Schäden und lebensgefährlichen Bedingungen führen kann.
- Meteorologen warnen vor Rekordböen und raten dringend, sich in der Nacht nicht im Freien aufzuhalten, insbesondere in Küstennähe.
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