Die Beamten in Ponte Chiasso staunten nicht schlecht, als sie auf einmal vor einer Motorsport-Rarität standen - nämlich einem Formel-1-Boliden aus dem Jahr 1975. Und zwar dem Geschoss, dass von Österreichs PS-Legende Niki Lauda gefahren wurde.
Doch die Zollpapiere erweckten rasch Misstrauen. Denn der Bolide wurde als "Showcar-Modell aus Fiberglas" beschrieben und der Wert sehr niedrig deklariert. Der Exporteur hatte noch dazu mit Motorsport nichts am Hut, sondern ist laut italienischen Medien hauptsächlich im Bausektor tätig. Alles Grund genug für genauere Nachforschungen.
Die Ermittlungen der Zollbehörde und der Finanzpolizei ergaben, dass es sich bei dem Boliden nicht um einen waschechten Ferrari aus der Formel 1 handelte, sondern um einen Simulator, der aber über sehr ähnliche Eigenschaften verfügen soll. Für den Exporteur hat das dennoch Konsequenzen. Er wurde wegen Fälschung und Verkauf von Industrieerzeugnissen mit falschen Firmenzeichen angeklagt. Der Bolide wurde beschlagnahmt.