Oberösterreich

Hier verbreitet sich gefährliches Virus rasend schnell

Ein bedrohliches Virus breitet sich derzeit schnell aus. Die Atemwegserkrankung führt vor allem bei Kindern zu schweren Verläufen.

Johannes Rausch
"Seit Oktober werden bei uns durchgehend zwischen sechs und zehn Kinder stationär behandelt", erklärt Walter Bonfig vom Klinikum Wels-Grieskirchen.
"Seit Oktober werden bei uns durchgehend zwischen sechs und zehn Kinder stationär behandelt", erklärt Walter Bonfig vom Klinikum Wels-Grieskirchen.
iStock / Klinikum Wels-Grieskirchen

Das RS-Virus ("Respiratorisches Synzytial-Virus") löst dieser Tage viele Atemwegserkrankungen aus. Die Zahl an nachgewiesenen Fällen nimmt seit Anfang Oktober österreichweit massiv zu (mehr hier). Damals wurden deutlich unter zehn Prozent der untersuchten Proben positiv nachgewiesen.

Bis Anfang November stieg dieser Wert jedoch auf 20 Prozent. Die meisten Fälle treten momentan in Oberösterreich auf, über 50 Prozent der Verdachtsfälle sind positiv. 

Seit etwa zwei Wochen steige die Zahl der infizierten Kleinkinder im Bundesland markant, zitiert der ORF die Oberösterreichische Gesundheitsholding. 

Vor allem Säuglinge seien sehr gefährdet, erklärt Walter Bonfig, Leiter der Kinder- und Jugendheilkunde am Klinikum Wels-Grieskirchen. Bei Kindern unter einem Jahr komme es zur Infektion der kleinen Atemwege. Die Betroffenen haben danach Probleme mit der Atmung und trinken kaum mehr. Es seien heuer nicht nur Babys schwer betroffen, sondern auch viele Kleinkinder.

Bei jungen Patienten komme es immer wieder zu schweren Verläufen. Teilweise müssen sie auf der Intensivstation behandelt werden. Sie brauchen oft Sauerstoff und atemunterstützende Maßnahmen. Auch Erwachsene können sich mit den RS-Viren anstecken, bei ihnen ist der Verlauf aber ungefährlich.

"Offizielle Zahlen der Fälle in Oberösterreich sind mir nicht bekannt", sagt Bonfig im "Heute"-Gespräch: "Seit Oktober werden in unserer Klinik durchgehend zwischen sechs und zehn Kinder stationär behandelt. Auch ambulant werden viele davon betreut."

Höhere Fallzahlen

Die Fallzahlen seien heuer "definitiv höher als in den vergangenen zwei Jahren", sagt eine oö. Gesundheitsholding-Sprecherin. Auf der Kinderstation im Phyrn-Eisenwurzen Klinikum in Kirchdorf an der Krems sei rund die Hälfte der Betten mit RS-Virus-Patienten belegt. Im Salzkammergut Klinikum Vöcklabruck seien es zwei Drittel, im Steyrer Krankenhaus ein Drittel.

Die Kinderstation im Krankenhaus Kirchdorf an der Krems ist rund zur Hälfte mit RS-Virus-Patienten belegt.

Auf der Kinderstation des Kepler Universitäts Klinikums (Med Campus IV) befinden sich aktuell 20 betroffene Kinder, bestätigt eine KUK-Sprecherin.

Im Klinikum Wels-Grieskirchen werde inzwischen konstant sechs bis acht kleine Patienten mit dieser Infektion behandelt. Die Tendenz sei steigend.

Durchschnittlich ein Kind befinde sich zusätzlich auf der neonatologischen Intensivstation in einem separaten Isolierzimmer. Bonfig geht davon aus, dass die Zahl an RS-Virus-Fällen konstant bleiben werde. Zwischen Oktober und März sei ohnehin die "klassische Zeit" für diese Viren.

Kinderärzte am Limit

Kinder und Babys müssen oft stationär im Spital aufgenommen werden. Das führe dazu, dass in ganz Wien die Kinderbetten in den Krankenhäusern "außergewöhnlich stark ausgelastet" seien, erklärt ein Kinderarzt.

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