Wien

Geburtstagseinladungen per SMS kosteten über 600 Euro

Ein Wiener, der einige seiner Freunde per SMS zu seiner Geburtstagsfeier eingeladen hatte, bekam danach eine Handyrechnung von über 600 Euro.

Stefanie Riegler
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Ein Wiener bekam eine Handyrechnung von über 600 Euro.
Ein Wiener bekam eine Handyrechnung von über 600 Euro.
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Die Zeiten von Horror-Handyrechnungen sind eigentlich vorbei. Die meisten Smartphone-Tarife haben ein großzügiges Datenvolumen sowie Freiminuten und SMS inkludiert. Trotzdem bekam ein Wiener zuletzt von seinem Anbieter "Drei" eine Rechnung von 674,70 Euro. Dabei waren rund 2.500 nicht durch Frei-SMS abgedeckte Nachrichten aufgelistet.

Einladungstext aus Whatsapp-Nachricht kopiert

Was war passiert? Wie das ORF-Magazin "Konkret" berichtet, wollte der Wiener Clemens Drössler noch vor dem Corona-Lockdown eine große Feier zu seinem 40. Geburtstag schmeißen. Die meisten seiner Freunde hatte er per Whatsapp eingeladen. Doch rund 20-30 davon nutzen den Messenger-Dienst nicht, deshalb verschickte er die Einladungen per SMS. 

Er hatte den Einladungstext, den er via WhatsApp verschickt hatte, in die SMS-Nachricht kopiert und an die übrigen Kontakte verschickt. Darauf folgte eine Warnung des Mobilfunkanbieters, dass sein SMS-Volumen aufgebraucht sei und er ein Zusatzpaket buchen könne. Drössler dachte sich nichts dabei, er ging davon aus, dass die SMS nur ein paar Cent kosten würden.

Am Ende des Monats kam dann die Horror-Rechnung per Post. "Drei" verrechnete 670 Euro für 2.500 SMS. Der Wiener beschwerte sich, doch der Mobilfunkanbieter bestand weiterhin auf die Zahlung.

Emojis Schuld an Handyrechnung

Nach einer Intervention bei der Schlichtungsstelle der Rundfunk- und Telekom-Regulierungsbehörde RTR bekam Drössler zumindest einen Rabatt von 280 Euro. Er musste aber immer noch 400 Euro zahlen, ansonsten hätte "Drei" sein Handy gesperrt. 

"Insgesamt habe ich 78 Nachrichten, nicht SMS, rausgeschickt. Dafür immer noch 400 Euro zu zahlen, ist einfach eine Frechheit", so Drössler.

Doch wie konnten die SMS so teuer werden? Der Kunde tappte in eine technische Falle. Die WhatsApp-Nachrichten enthielten viele Emojis, die beim Versand über WhatsApp natürlich kein Problem darstellen. In einer SMS müssen sie aber in lange Codes umgewandelt werden und brauchen dabei auch mehr Zeichen. 

"Drei": Kunde hat Warnung ignoriert

Clemens Drössler hat die Rechnung von 400 Euro bezahlt und seinen Tarif daraufhin gekündigt. "Drei" rechtfertigt sich: "Der "Drei Schutzengel" hat den Kunden gewarnt, dass sein 1.000 SMS-Kontingent erschöpft ist. Herr Drössler hat diese Warnung und die Möglichkeit, Zusatz-SMS günstig zu kaufen, ignoriert", erklärt der Mobilfunkanbieter gegenüber "Heute".

Es handle sich laut "Drei" um einen Businessvertrag, also einen Vertrag, der ausdrücklich zum Betrieb eines Unternehmens abgeschlossen wurde, und dessen Tarifinhalte entsprechend gewählt wurden. In diesem Fall wurden dabei 2.263 SMS über die im Tarif inkludierte SMS Menge von 1.000 SMS pro Monat versendet. Der Einzelpreis betrug 0,29 EUR pro SMS.

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