Müll, Kanal & Co.

Gebühren-Schock – Wien drohen saftige Preissteigerungen

Ab 2025 drohen Preissteigerungen von rund 6 % für Müll, Wasser, Kanal und Parken. Die Erhöhung fällt genau in das Jahr der Wien-Wahl.

Wien Heute
Gebühren-Schock – Wien drohen saftige Preissteigerungen
Ab 2025 könnten die kommunalen Gebühren um rund 6 % steigen.
picturedesk.com/Kurier/Novy Gilbert

Nachdem sich die Lage bei Gas- und Stromkreisen gerade etwas entspannt hat, gibt es für die Wiener jetzt wieder weniger Grund zur Freude. 2025 könnten nämlich die kommunalen Gebühren für Müllabfuhr, Kanal, Wasser und Parken um rund 6 Prozent steigen.

Laut den aktuellen Inflationsdaten der Statistik Austria wurde der für das Wiener Valorisierungsgesetz relevante Schwellenwert von 3 Prozent seit der letzten Erhöhung deutlich überschritten. Somit würde es mit Jahresbeginn 2025 automatisch zu einer Gebührenerhöhung von rund 6 Prozent kommen – außer, die Politik setzt die Valorisierung aus.

Daten ergeben ein Plus von 6 %

Nach einem Jahr Pause würde die automatische Gebührenerhöhung wieder greifen. Denn seit der letzten Anpassung (1. Jänner 2023) hat sich der Verbrauchspreisindex (VPI) um 5,8 Prozent zum Mai 2024 verändert. Am Dienstag wurde eine Schnelleinschätzung für Juni veröffentlicht, die ein weiteres Plus von 0,2 Prozent ausweist. Somit kommt man auf ca. 6 Prozent Veränderung für den relevanten Zeitraum.

Die endgültigen Werte stehen aber immer erst Mitte des Monats fest. Und Stichtag für das Wiener Volarisierungsgesetz ist jeweils der 30. Juni. Parkscheine würden dann ab 2025 2,65 Euro statt derzeit 2,50 Euro kosten. Für 120 Minuten Parken müsste man 5,30 Euro und nicht mehr 5 Euro zahlen.

Wird die Stadtregierung Maßnahmen setzen?

Die Teuerung fällt genau in das Jahr der Wien-Wahl. Somit bleibt abzuwarten, ob die Stadtregierung im Landtag noch abweichende Regelungen beschließt und die Gebührenerhöhung abwendet. Allerdings würde dies nur kurzzeitig für eine Erleichterung sorgen, denn wenn 2025 der Automatismus ausgesetzt wird, käme es 2026 für die Wiener erst recht zu einem "Preishammer" mit möglicherweise zehn Prozent Steigerung.

Wie aus einem Bericht des "Kurier" hervorgeht, war die Gebührenerhöhung im vergangenen Finanzausschuss Thema. "Und da kam von Finanzdirektor Christoph Maschek die Antwort, dass ein Aussetzen der Valorisierung zurzeit kein Thema sei", sagt VP-Wien-Finanzsprecher Manfred Juraczka. Im Büro von SPÖ-Finanzstadtrat Peter Hanke wolle man sich zu den Gebührenerhöhungen vorerst nicht äußern, solange nicht die endgültigen VPI-Daten der Statistik Austria vorliegen würden.

Müllgebühren sinken kurzzeitig

Was die Müllgebühren betrifft, gibt es immerhin kurzen Grund zur Freude. Dabei kommt es im laufenden Quartal zu einem einmaligen zehnprozentigen Rabatt. Verantwortlich dafür ist die "Gebührenbremse" des Bundes in Höhe von 150 Millionen Euro, von denen Wien rund 32 Millionen Euro bekommt und zur Gänze für die Abfallentsorgung einsetzt. "Das wurde soeben im Ausschuss beschlossen", bestätigt Juraczka.

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