Oberösterreich

Diese Sportart soll Skigebieten aus der Krise helfen

Zuerst Corona, jetzt teurer Strom und zum Sparen gezwungene Gäste. Die Wintersport-Orte wollen mit einem neuen Freizeit-Trend aus der Krise kommen.

Tobias Prietzel
Seit Corona boomt Tourengehen; Hagan-Vertreter Florian Kollros-Farthofer freut's.
Seit Corona boomt Tourengehen; Hagan-Vertreter Florian Kollros-Farthofer freut's.
Hagan Ski

Angesichts der Pandemie standen die Lifte und damit die Urlauberströme 2020 erstmals still. Die Touristiker kommen seitdem nicht mehr zur Ruhe. Wegen des fortschreitenden Klimawandels und der massiv gestiegenen Energiepreise kostet sie das ohnehin schon kostspielige Beschneien der Pisten noch einmal deutlich mehr.

"Option für gebeutelte Skigebiete"

Zu allem Überdruss drehen auch die ansonsten ausgabefreudigen Wintersport-Fans beinahe jeden Euro noch einmal um. Nun hat sich aber eine "Option für gebeutelte Skigebiete aufgetan", berichtet Branchen-Experte Florian Kollros-Farthofer, Verkaufsleiter beim Tourenski-Erzeuger Hagan, gegenüber "Heute" von einem regelrechten Run.

Im Winter 2018/19 – vor Ausbruch der Pandemie – kauften Freunde der Trend-Sportart in Österreich noch rund 58.000 Paar Ski.

Zuletzt ist die Zahl um ein sattes Drittel gewachsen: auf 77.000 Paar im Winter 2020/21.

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    Mehr und mehr Menschen schwören auf die Bewegung im Schnee.
    Mehr und mehr Menschen schwören auf die Bewegung im Schnee.
    Hagan Ski

    Kollros-Farthofer ortet dafür gleich mehrere Gründe: Wegen der geschlossenen Lifte und Gondeln in den Corona-Lockdowns hätten sich nicht wenige Skifahrer umorientiert und seien aufs Tourengehen umgestiegen. Diese Entwicklung habe wiederum Touristiker auf den Plan gerufen, die ihr Angebot entsprechend erweitert hätten. Vor ein paar Jahren waren wegen der Trend-Sportler noch die Wogen hochgegangen. Mittlerweile werden immer mehr Aufstiege für sie gespurt.

    Auch bei Kindern beliebt

    Was ebenfalls für die boomende Freizeitbeschäftigung spricht: "Die Menschen werden immer körperbewusster und wollen aktiv die Natur erleben", erklärt der Head of Sales des Innviertler Unternehmens mit Sitz in Antiesenhofen (Bez. Ried). "Es ist für jeden etwas dabei", so Kollros-Farthofer weiter: Heute würden ganze Familien aufs Tourengehen schwören. Hagan sei weltweit der erste Produzent gewesen, der auch Ski für Kinder herstellt.

    "Die Menschen werden immer körperbewusster und wollen aktiv die Natur erleben. Echte Bewegungshungrige rennen gleich viermal den Berg hinauf." Branchen-Experte Florian Kollros-Farthofer über den Tourenski-Boom

    Und: Für viele sind die Aufstiege und Abfahrten quasi ein verschneites Fitness-Studio. "Echte Bewegungshungrige rennen gleich viermal den Berg hinauf", sagt Kollros-Farthofer. Sie werden dafür mit einem einzigartigen Blick belohnt – "und mit einer geilen Abfahrt".

    1924 gegründet, wird Hagan heute in dritter Generation als Familienbetrieb geführt. Seit 27 Jahren produziert das Unternehmen ausschließlich Tourenski. Es verfügt in Österreich nach eigenen Angaben über fünf Prozent Marktanteil.

    Teurere Ski-Karten

    Wegen der explodierenden Energiepreise sind auch die Ski-Karten heuer teurer geworden: Die Bergbahnen Hinterstoder (Bez. Kirchdorf) und Wurzeralm (Bez. Spital am Pyhrn) in Oberösterreich haben die Preise um acht Prozent erhöht.

    Wintersport-Begeisterte können sich mit Saison-Tickets trösten. Die gelten in insgesamt sieben gebieten in Ober- und Niederösterreich sowie Kärnten, Tirol und auch Südtirol.

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