Wirtschaft

Gazprom fordert Turbine – Risiko für Gas-Ausfall steigt

Die Frage nach der Gasversorgung in den kommenden Wochen und Monaten spitzt sich weiter zu. Russland fordert nun eine Turbine zurück.

Tobias Kurakin
Die Pipeline Nordstream 1 wird derzeit gewartet.
Die Pipeline Nordstream 1 wird derzeit gewartet.
Jens Büttner / dpa / picturedesk.com

Die Lage ist nach wie vor unsicher. Nach den begonnen Wartungsarbeiten an der Gas-Pipeline Nordstream 1 ist unklar, ob die Gaslieferungen nach Deutschland und nach Österreich von russischer Seite fortgesetzt werden. Am Samstag verlangte Gazprom jedenfalls von Siemens Energy die Rückgabe einer Turbine für die Pipeline.

"Am 15. Juli hat Gazprom sich offiziell mit der Bitte an Siemens gewandt, Dokumente bereitzustellen, die es unter Berücksichtigung der derzeitigen Sanktionsregeln in Kanada und der EU erlauben, die Gasturbine der für Nord Stream 1 essenziell wichtigen Kompressorstation "Portowaja" nach Russland auszuführen", so das Unternehmen auf Telegram. Zusätzlich wurde festgehalten, dass Gazprom davon ausgehe, dass Siemens seinen Wartungsvertrag der Turbine erfüllt. Demnach würde davon die weitere Funktion von Nordstream 1 abhängen.

Russland im Zwist mit Kanada und der Welt

Zuletzt hatte der russische Staatskonzern damit begonnen, den Gasfluss über die Pipeline massiv einzuschränken. Begründet wurde dies mit der fehlenden Turbine von Siemens Energy, die in Kanada gewartet werden musste. Kanada wollte sie zunächst aufgrund der Sanktionen nicht an Russland zurückgegeben und lieferte sie indes nach Deutschland.

Seit Montag wird nun die gesamte Pipeline gewartet. Wie es danach weiter geht, ist unbekannt und bereitet vielen Politikern in Europa Kopfzerbrechen. Ein kompletter Stopp der Gaslieferungen aus Russland würde besonders für Österreich und Deutschland drastische Folgen haben.

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