"Nirgendwo sicher"

Gaza: 450.000 flüchten aus dem Süden

Die Stadt Rafah galt als einer der letzten Zufluchtsorte der Bevölkerung - aber auch der Terroristen.

20 Minuten
Gaza: 450.000 flüchten aus dem Süden
Unzählige Palästinenser sind auf der Flucht, nachdem die israelischen Streitkräfte eine Boden- und Luftoperation im östlichen Teil der südlichen Gaza-Stadt gestartet haben.
REUTERS

450.000 Menschen haben laut UN-Schätzungen binnen einer Woche die mit Binnenflüchtlingen überfüllte Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens verlassen. "Leere Straßen in Rafah, während Familien weiter fliehen auf der Suche nach Sicherheit", schrieb das Palästinenserhilfswerk UNRWA am Dienstag auf der Plattform X.

"Erschöpfung, Hunger und Angst"

Die israelische Armee war vor gut einer Woche von Osten auf die Stadt vorgerückt und kontrolliert seitdem auch den palästinensischen Teil des Rafah-Grenzübergangs nach Ägypten. Israel übt militärischen Druck auf die Terrororganisation Hamas in Rafah aus, um die Freilassung der Geiseln zu erreichen. Israel will auch die verbliebenen Bataillone der Terroristen zerschlagen.

Hintergrund ist der Anschlag der Hamas -Terroristen auf Israel am 7. Oktober 2023. Mehr als 1.200 Israelis wurden bestialisch ermordet, Hunderte wurden als Geiseln nach Gaza verschleppt. Wie viele davon noch leben, ist ungewiss. Israels Geheimdienst geht davon aus, dass womöglich nur mehr 40 am Leben sind.

1/5
Gehe zur Galerie
    Aufgrund der Bodenoffensive sind einige Straßen in Rafah wie leergefegt.
    Aufgrund der Bodenoffensive sind einige Straßen in Rafah wie leergefegt.
    REUTERS

    "Die Bevölkerung ist ständig mit Erschöpfung, Hunger und Angst konfrontiert", hieß es in dem X-Post von UNRWA. "Es ist nirgendwo sicher. Eine sofortige Waffenruhe ist die einzige Hoffnung."

    Internationaler UN-Beschäftigter stirbt bei einem Bombenanschlag

    Ein Mitglied der UN-Sicherheitsdienste ist am Montag bei einem Angriff auf ein Fahrzeug im Gazastreifen getötet worden. Es handele sich um das erste Todesopfer unter den internationalen Beschäftigten der Vereinten Nationen seit dem 7. Oktober in dem Palästinensergebiet, sagte ein UN-Sprecher.

    UN-Generalsekretär António Guterres sei "zutiefst betrübt, vom Tod eines Mitarbeiters des United Nations Department for Safety and Security (UNDSS) und der Verletzung eines anderen DSS-Mitarbeiters zu erfahren", erklärte sein stellvertretender Sprecher Farhan Haq.

    Auf dem Weg zum Krankenhaus

    Demnach wurde das UN-Fahrzeug der Beschäftigten getroffen, als sie sich auf dem Weg zum europäischen Krankenhaus in Rafah befanden. Der Sprecher machte keine Angaben zur Nationalität des Getöteten.

    Haq machte überdies auf die etwa 190 palästinensischen UN-Beschäftigten aufmerksam, die seit dem 7. Oktober getötet worden seien – die meisten davon Mitarbeitende des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA. "Der UN-Generalsekretär verurteilt alle Angriffe auf UN-Personal und fordert eine vollständige Untersuchung", sagte er.

    1/50
    Gehe zur Galerie
      <strong>21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert</strong>. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. <a data-li-document-ref="120073491" href="https://www.heute.at/s/fuer-490-euro-voellig-ungeniessbares-schulessen-serviert-120073491">"Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.</a>
      21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. "Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.
      privat, iStock

      Auf den Punkt gebracht

      • 450.000 Flüchtlinge haben innerhalb einer Woche die überfüllte Stadt Rafah im Gazastreifen verlassen, während die israelische Armee militärischen Druck auf die Hamas ausübt
      • Ein UN-Mitarbeiter wurde bei einem Bombenanschlag getötet
      20 Minuten
      Akt.
      An der Unterhaltung teilnehmen