Biss Reiterin
Gar nicht friedlich: Esel "Fridolin" landet vor Gericht
Der Zwergesel biss erst eine Islandstute, dann deren Reiterin. Weil diese Schadenersatz wollte, landete "Fridolin" nun vor Gericht.
Er ist zwar nur einen Meter und drei Zentimeter groß, von Friedfertigkeit war bei Zwergesel "Fridolin" allerdings im November 2022 keine Spur. Der Eselhengst sprang in Haus im Ennstal (Steiermark) über einen Zaun, verfolgte eine Reiterin (42), biss erst ihre Islandstute und dann sie selbst.
Dieses Verhalten brachte "Fridolin" und seinem Halter, ein Landwirt, nun juristische Probleme ein. Denn die Frau klagte den Bauern auf 8.000 Euro Schadenersatz, wie die "Kleine Zeitung" berichtet.
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Esel biss Stute in den Hals und deckte sie
Da der Esel schwer in einen Gerichtssaal verfrachtet werden konnte, wurde die Verhandlung des Bezirksgerichtes Schladming kurzerhand auf die Koppel verlegt: "Ich bin an der Weide entlanggeritten, da ist er schon mitgelaufen", sagte die 42-Jährige vor Ort aus.
Plötzlich sei der Esel neben ihr gestanden: "Er hat sich auf die Hinterbeine gestellt und mein Pferd in den Hals gebissen. Ich war schockiert und habe versucht, ihn durch lautes Schreien zu verscheuchen", so die Frau laut "Kleiner Zeitung" weiter. Aber nicht nur das: Als die Frau vom Pferd gefallen war, soll er die Stute auch noch gedeckt haben.
42-Jährige schrie in Panik um Hilfe
Schließlich schlug ihn die 42-Jährige mit der Gerte: "Daraufhin hat er mich in den Oberschenkel gebissen." Als Auch als endlich davon galoppieren konnte, lief der Hengst ihr nach: "Obwohl ich ihn immer wieder geschlagen habe. Das hat ihn nicht gestört, er hat weiter gebissen. Ich bin dann rauf auf den Berg und habe dort bei den Bauernhäusern um Hilfe geschrien", meinte sie unter Tränen.
Die Frau sei in Panik auf ihn zugekommen, er habe erst gar nicht realisiert, was überhaupt passiert sei, so der Landwirt in seiner Aussage. "Ich habe dann die Rettung gerufen, weil sie immer gesagt hat, sie braucht Hilfe. Während des Telefonats hat sie dann aber gefragt, was die Rettung mit dem Esel machen will. Dann bin ich draufgekommen, dass sie wollte, dass jemand den Esel erschießt", erklärte er.
Umzäunung der Weide war nicht hoch genug
Selbst jetzt, rund eineinhalb Jahre danach, versteht der Bauer die Attacke des Esels nicht: "Der Fridolin ist ein ganz Braver, er steht bei uns im Streichelzoo." Der Sachverständige Johann Wieser erklärte das aggressive Verhalten so: "Eselhengste haben einen ausgeprägten Territorialcharakter. Sie verteidigen ihr Gebiet gegenüber vermeintlichen Eindringlingen."
Trotz der geringen Größe des Zwergesels war die Umzäunung der Weidefläche nicht hoch genug. Denn, nachdem "Fridolin" die Stute aus seinem Revier vertrieben hatte, konnte er offenbar ohne größere Anstrengung (aber mit Anlauf) über den Zaun wieder zurückspringen: "Ich hab' mir noch gedacht, dass ich noch nie gesehen hab', dass ein Esel so sportlich ist", berichtete ein Radfahrer, der Zeuge der athletischen Aktion wurde. Das Urteil: 4.700 Euro Schadenersatz für die gebissene Reiterin.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Ein Zwergesel namens "Fridolin" landete vor Gericht, nachdem er eine Reiterin und ihre Islandstute gebissen hatte
- Die Reiterin forderte 8.000 Euro Schadenersatz, und die Verhandlung wurde auf die Koppel verlegt, wo der Esel sie angegriffen hatte
- Trotz der geringen Größe des Esels war die Umzäunung nicht hoch genug, und das Gericht entschied, dass der Halter 4.700 Euro Schadenersatz an die gebissene Reiterin zahlen muss