4.600 € Mindestsicherung
"Ganze Zeit im Wirtshaus" – nun tobt wüster Asyl-Streit
Die "Heute"-Story über 4.600 Euro Mindestsicherung für eine Großfamilie sorgt nun für einen Schlagabtausch zwischen FPÖ und SPÖ-Stadtrat Peter Hacker.
Während Menschen, die in Österreich Vollzeit arbeiten, im Schnitt 2.643 Euro netto verdienen und die Mindestpension 1.155 Euro beträgt, sorgt nun ein Mindestsicherungsfall für Debatten.
Wie von "Heute" berichtet, erhält eine Großfamilie in Wien derzeit 4.600 Euro netto pro Monat. Der Fall wurde publik, da die Syrer eine neue Wohnung in der Landstraße anmieten wollten und einen entsprechenden Einkommensnachweis vorlegen mussten.
Kickl: "Jedes Gespür verloren'"
Dass das Paar mit sieben Kindern inklusive Mietbeihilfe auf monatlich 4.600 Euro netto kommt, erbost nun FPÖ-Chef Herbert Kickl: "Während die Österreicher unter der Teuerung leiden, bei Energie und Lebensmitteln sparen müssen, jeden Euro dreimal umdrehen, kassieren Asylanten fürs Nichtstun 4.600 Euro pro Monat", zürnt er. Die Verantwortlichen hätten "jedes Gespür verloren".
Wiens SPÖ-Sozialstadtrat Peter Hacker verteidigt die Mindestsicherung (ohne Obergrenze): "Jedes Kind braucht etwas zum Essen, Schulsachen und Kleidung. Da gibt es nichts zusätzlich zu deckeln." Jedes Kind sei in Wien herzlich willkommen: "Was macht eine Familie, wenn sie kein Geld bekommt? Sie würden in die absolute Armut geschickt werden." Das sei für Hacker jedenfalls keine Option und würde Wien nicht sicherer machen. Außerdem bekomme jeder in Wien denselben Betrag.
Der Vergleich bringt nun FPÖ-Klubobmann Maximilian Krauss auf die Palme: "Wenn es nach Hackers Argumentation geht, müsste die Stadt Wien JEDEM Kind in Wien 312 Euro auszahlen. Was er da daherschwurbelt, ist also purer Schwachsinn. Dieser Stadtrat ist unfähig und präpotent gleichzeitig."
"Mehr Geld im Wirtshaus"
Im "Heute"-Gespräch hatte der SPÖ-Grande Krauss' Kritik an der Höhe der Wiener Mindestsicherung polemisch zurückgewiesen: "Er gibt wahrscheinlich mehr Geld an einem Abend mit seinen Haberern im Wirtshaus aus, als für ein Kind in der Mindestsicherung vorgesehen ist."
Das wiederum lässt Wiens blauer Frontman Dominik Nepp nicht so stehen, schreibt auf X: "Sein Wirtshausvergleich wird zum Bumerang! Wenn ich die Statur von Krauss und Hacker vergleiche, weiß ich, wer die ganze Zeit im Wirtshaus sitzt!"
Niederösterreich zahlt weniger aus
Nepp verweist zudem auf die weit geringeren Summen in anderen Bundesländern: In Niederösterreich etwa wurde die Mindestsicherung 2020 durch Sozialhilfe ersetzt. Dieselbe Familie käme im schwarz-blau regierten Land statt auf 4.600 Euro nur auf 2.450 Euro pro Monat (inklusive Mietzuschuss).
VP: "Zuzug stoppen"
Dies mache Wien zum "Sozialmagneten Österreichs", kritisiert ÖVP-Wien-Obmann Karl Mahrer: "Die Stadt muss die Sozialleistungen für Asylwerber endlich auf das Maß der Bundesländer rund um Wien anpassen, um den Zuzug von Fremden zu stoppen."
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Die "Heute"-Story über eine syrische Großfamilie, die monatlich 4.600 Euro Mindestsicherung in Wien erhält, sorgt für einen Streit zwischen FPÖ und SPÖ-Stadtrat Peter Hacker
- Während FPÖ-Chef Herbert Kickl empört ist, verteidigt Hacker die Mindestsicherung ohne Obergrenze und betont, dass jedes Kind in Wien willkommen sei
- Die Diskussion über die Höhe der Mindestsicherung und deren Auswirkungen auf den Zuzug von Fremden in die Stadt Wien sorgt für hitzige Debatten zwischen den politischen Parteien
- In anderen Bundesländern wie Niederösterreich werden deutlich geringere Summen an Mindestsicherung ausgezahlt
- VP-Wien-Obmann Karl Mahrer kritisiert Wien als "Sozialmagneten Österreichs" und fordert eine Anpassung der Sozialleistungen, um den Zuzug von Fremden zu stoppen