Burgenland

"Ganz sicher nicht": Aufstand gegen Arbeiten mit Corona

Nach fünf Tagen ohne Test raus aus der Quarantäne? Nicht im Burgenland. Landeschef Doskozil lehnt den neuen Regierungs-Plan ganz entschieden ab.

Heute Redaktion
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Hans Peter Doskozil zeigt sich entsetzt über die neuen Quarantäne-Empfehlungen.
Hans Peter Doskozil zeigt sich entsetzt über die neuen Quarantäne-Empfehlungen.
Sabine Hertel, Picturedesk

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil wird die neuen Quarantäne-Empfehlungen des Bundes im Burgenland nicht umsetzen. Dieser sieht vor, dass Infizierte ohne Symptome nach fünf Tagen sogar wieder arbeiten gehen dürfen – mit Maske. Gegenüber "Heute" sagt der rote Grande: "Eine Entlassung aus der Quarantäne für positiv getestete Menschen nach fünf Tagen ohne negativen PCR-Test oder einem positiven Test mit CT-Wert über 30 lehnen wir derzeit ganz entschieden ab."

Doskozil verweist auf "die aktuell sehr hohen Infektionszahlen" und erklärt: "Die vorgesehene Regelung mit Verkehrsbeschränkungen ist nicht kontrollierbar und aufgrund der Infektionszahlen auch nicht zweckmäßig."

"Werden Risiko nicht eingehen"

Der Landeschef findet ganz klare Worte: "Das Burgenland war – wie mehrfach angesprochen – in den Entstehungsprozess der neuen Covid-Regelungen leider nicht eingebunden. Wir haben nun schriftlich auf unsere Bedenken hingewiesen, aber eines kann ich den Burgenländerinnen und Burgenländern garantieren: Dieses Risiko werden wir jetzt mit Sicherheit nicht eingehen."

80 % nach 5 Tagen infektiös

Laut Doskozil könne man "nicht ausschließen, dass die Betroffenen noch infektiös sind". Dass durch Quarantänen jetzt drohender Personalmangel im Gesundheitsbereich ins Treffen geführt wird, lässt der SP-Politiker nicht gelten: "Das kann unmöglich die Antwort der Bundesregierung auf den Pflegenotstand sein." Im Burgenland solle die Möglichkeit eines Freitestens nach fünf Tagen weiter bestehen bleiben: "Aus Erfahrung wissen wir, dass nach fünf Tagen noch circa 80 Prozent der Getesteten infektiös sind. Mehr muss man eigentlich nicht sagen."

Auch Wiens Peter Hacker (SP) kündigte an, dass infiziertes Personal in Wien mit Sicherheit nicht im medizinischen Bereich arbeiten werde. Derartige Überlegungen kämen einer gesundheitspolitischen Selbstaufgabe gleich, so der Gesundheitsstadtrat.

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