Gangs übernehmen Kontrolle über ganze Wohnblöcke

Das Gang-Problem der US-Stadt Aurora im Nordosten Colorados klingt wie aus einem Film: Der Bürgermeister Mike Coffman räumte am letzten Donnerstag ein, dass venezolanische Banden die volle Kontrolle über mehrere Wohnkomplexe im Norden der Stadt übernommen haben.

Coffman spricht von einer "Albtraumsituation": Die Stadt habe die Kontrolle über die Bandeninfiltration "verloren". Kürzlich aufgetauchte Videos zeigen mit Sturmgewehren bewaffnete Männer beim Einbruch in Wohnungen im Appartementkomplex The Edge. Sie wurden vom ehemaligen Direktor der Einwanderungsbehörde, John Fabbricatore, geteilt. Er fürchtet, dass sich die involvierten venezolanischen Banden auch auf andere Vororte ausbreiten könnten.

Bürgermeister von Aurora wehrt sich

Bürgermeister Coffman kritisiert gegenüber der "Denver Gazette" Berichte, wonach ganz Aurora in den Händen venezolanischer Gangs sei: "Die falsche Darstellung, dass ganz Aurora dieses Problem habe, ist einfach nicht wahr und schadet dieser Stadt ungerechtfertigterweise." Nun soll umso aggressiver daran gearbeitet werden, die Kontrolle wiederzuerlangen. Es habe bereits Verhaftungen gegeben, weitere stünden bevor.

In der Zwischenzeit laufen Klagen gegen CBZ Management, den Verwalter des betroffenen Gebäudes – der Firma gehören auch jene Wohnblocks, bei denen es in der Vergangenheit ebenfalls Probleme wegen Gangkriminalität gab. In den Klagen fordern die Anwohner Wiedergutmachung für die schlechten Lebensbedingungen.

Taskforce soll Lage in den Griff kriegen

Laut Ryan Luby, einem Sprecher der Stadt, wurde eine spezielle Taskforce eingerichtet, die sich mit den Banden und anderen kriminellen Aktivitäten befasst. Zudem arbeite man eng mit der DEA, der US-Drogenfahndungsbehörde, zusammen.