Österreich
Gangmitglied (14) muss ins Gefängnis
Schuldspruch für einen 14-jährigen Afghanen mit 16 Verfahren als Vorgeschichte: Das Mitglied einer Bande muss für fünf Monate in Haft.
Der polizeibekannte Angeklagte hat als mutmaßliches Mitglied der kriminellen Vereinigung "LML – Leben mit Loyalität" bereits 16 Verfahren hinter sich, die aber allesamt wegen seines Alters eingestellt werden mussten – "Heute" berichtete. Nun ist er allerdings 14 Jahre alt und musste sich wegen eines neuen Falls vor dem Linzer Landesgericht verantworten.
Unter anderem wurde dem jungen Mann Erpressung, Diebstahl und Körperverletzung vorgeworfen, im aktuellsten Fall soll er von einem 13-Jährigen unter Androhung von Gewalt immer wieder Geld und Markenkleidung erpresst haben. Außerdem soll er mit Komplizen einen 16-Jährigen verprügelt und beraubt sowie eine Pensionistin bestohlen haben.
Zu einem Teil geständig
Wie im Prozess bekannt wurde, schreckte die Gruppe auch nicht davor zurück, ein 11-jähriges Mädchen auf einem Spielplatz massiv zu verprügeln und auch sie berauben zu wollen. Allerdings scheiterte dieser Versuch wohl zwei Mal, da sich das Opfer weigerte, Wertgegenstände zu übergeben. Lange wurde im Gericht die Liste der Tatbestände verlesen: Raub, Urkundenunterdrückung, Entfremdung unbarer Zahlungsmittel, Körperverletzung, kriminelle Vereinigung, Erpressung und Diebstahl.
Der Afghane zeigte sich nur zu einem Bruchteil der Taten geständig. Das Gericht sprach schließlich eine teilbedingte Haft von 15 Monaten aus, davon fünf Monate unbedingt sowie 3.000 Euro Teilschmerzensgeld für die Opfer. Auflage für die zehn bedingten Monate sei, dass der Afghane Bewährungshilfe bekommt und in eine Wohngemeinschaft übersiedelt wird – fernab der Freunde der "Leben mit Loyalität"-Gang. Der Angeklagte nahm das Urteil an, es ist allerdings noch nicht rechtskräftig.