Fossilausstieg

G7 verständigen sich auf Kohleausstieg bis 2035

Die führenden Industrienationen versprechen ein konkretes Ende der Kohleverstromung, wollen dafür neben Erneuerbaren auch auf Atomkraft setzen.

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G7 verständigen sich auf Kohleausstieg bis 2035
Braunkohle-Kraftwerk Niederaußem in Deutschland.
Future Image / Action Press / picturedesk.com

Bei ihrem Treffen im italienischen Turin haben sich die Klima-, Energie- und Umweltminister der sieben führenden Industrienationen (G7) auf einen Ausstieg aus der Kohleenergie verständigt. Die Länder wollen den Ausstieg bis zum Jahr 2035 umsetzen.

Die G7 hatten sich 2023 vorgenommen, konkrete Schritte zur Abschaltung der Kohlekraftwerke zu unternehmen. Ein konkreter Zeitplan wurde dabei jedoch nicht vereinbart. "Das ist eine historische Übereinkunft, die wir bei der COP28 in Dubai im vorigen Jahr nicht erreichen konnten", erklärte der britische Energie-Staatssekretär Andrew Bowie dem Portal Class CNBC. Dass die G7-Staaten nun ein gemeinsames Signal zum Kohleausstieg an die Welt sendeten, sei unglaublich, schloss er.

Eine endgültige Einigung wäre ein erster konkreter Schritt, um die Nutzung fossiler Brennstoffe tatsächlich auslaufen zu lassen. Dabei produzierte etwa der G7-Gastgeber Italien 2022 noch 4,7 Prozent seines Stroms in einigen wenigen Kohlekraftwerken. Die Regierung in Rom plant derzeit, die Anlagen bis 2025 abzuschalten, auf Sardinien gilt die Frist 2028. Italien hat in diesem Jahr die G7-Präsidentschaft inne.

In Deutschland wird noch viel Kohle verbrannt

In Deutschland und Japan spielt Kohle dagegen noch eine größere Rolle. Nach Angaben des deutschen Statistischen Bundesamtes vom März lag der Kohlestrom-Anteil 2022 bei gut 33 Prozent und 2023 bei 26 Prozent.

Damit war er der zweitwichtigste Energieträger für die Stromerzeugung in Deutschland. Die Bundesrepublik hatte den Kohleausstieg 2020 per Gesetz auf 2038 fixiert. Die Ampelkoalition aus SPD, FDP und Grünen hatte im Koalitionsvertrag Ende 2021 aber festgehalten, ihn "idealerweise" auf 2030 vorzuziehen.

Auch Atomkraft im Gespräch

Bei dem Treffen in Turin sollen nach Angaben des Gastgebers Italien auch Kernenergie und Biokraftstoffe besprochen werden. Sie sollen in der Abschlusserklärung als Alternativen für die G7-Staaten zur Dekarbonisierung der Stromerzeugung und des Verkehrs genannt werden.

Neben der Stromerzeugung soll auch die Speicherung von Energie thematisiert werden. Hintergrund ist die Notwendigkeit, den unregelmäßig anfallenden Strom aus erneuerbaren Energien längerfristig zu speichern und verfügbar zu machen.

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