Welt

G20-Krawalle: Razzien in vier europäischen Ländern

Nach den Krawallen beim G20-Gipfel in Hamburg im vergangenen Jahr und einer europaweiten Fahndung, gab es jetzt Razzien in mehreren Ländern.

Heute Redaktion
Teilen

Rund elf Monate nach den schweren Krawallen beim G20-Gipfel in Hamburg haben Fahnder am frühen Dienstagmorgen mit Durchsuchungen in Italien, Spanien, Frankreich und der Schweiz begonnen. Ziel der Razzien sind Privatwohnungen und Treffpunkte der linken Szene.

Laut NDR durchsuchte die Polizei am Dienstag in Italien unter anderem Objekte in Rom und Genua, darunter auch die Wohnung eines Mannes, der in Hamburg bereits wegen Angriffs auf Polizeibeamte bei den Krawallen in der Sternschanze verurteilt worden sei. In Spanien seien im Großraum Madrid drei Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt worden.

Auch im Schweizer Kanton Aargau haben Beamte eine Wohnung durchsucht, wie die Kantonspolizei gegenüber "20 Minuten" bestätigt. Laut dem Fernsehsender NDR handelt es sich dabei um die Wohnung eines 27-jährigen Mannes, dessen Foto die Ermittler bereits im Zusammenhang mit anderen Krawallen veröffentlicht hatten.

Chaos in Hamburg 2017

Neben der Privatwohnung in der Reussgasse ist laut Medienberichten auch das Kulturzentrum Bremgarten durchsucht worden. Wie Bernhard Graser, Mediensprecher der Kantonspolizei auf Anfrage von "20 Minuten" bestätigt, sei "ein Rechtshilfeersuchen aus Deutschland via Staatsanwaltschaft eingegangen".

Mit der Maßnahme erhoffe sich die Polizei in Hamburg vor allem neue Erkenntnisse zu den Krawallen an der Hamburger Prachtmeile Elbchaussee. Dort hatte am Morgen des 7. Juli 2017 eine Gruppe von etwa 220 vermummten Personen schwere Verwüstungen angerichtet, unter anderem waren zahlreiche Autos in Brand gesteckt und Polizisten angegriffen worden.

Videomaterial und DNA-Spuren

Wie Leiter Jan Hieber, Leiter der Sonderkommission "Schwarzer Block", gegenüber dem NDR mitteilte, hätten die Ermittler zuvor Videomaterial ausgewertet, das mehrere Verdächtige mit den Ausschreitungen auf der Hamburger Elbchaussee in Verbindung bringe. Zudem hätten die Ermittler auch die DNA-Spuren von Tatverdächtigen ausgewertet und so die Beteiligung an den Krawallen nachgewiesen.

Im Laufe des Tages will die Hamburger Polizei weitere Fotos von Tatverdächtigen der Elbchaussee-Ausschreitungen präsentieren.

(red)