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G20-Gipfel: Saudi-König bringt eigenen Thron mit
Zum G20-Gipfel in Hamburg (D) bringt König Salman ibn Abd al-Aziz (81) seinen eigenen Thron mit – und nicht nur das ...
Er soll sich wie zuhause fühlen!
So einen anspruchsvollen Gast hat das noble "Fairmont Vier Jahreszeiten" in Hamburg sicher noch nicht gehabt. Zum bevorstehenden G20-Gipfel (7. und 8. Juli) in der deutschen Hansestadt soll der saudische König Salman ibn Abd al-Aziz (81) in der über 400 Quadratmeter großen "Royal Suite" in der vierten Etage wohnen. Jetzt verriet der Hotel-Direktor im Interview mit dem "Manager-Magazin", dass der Scheich das komplette Haus gemietet hat – und was für "Extrawürste" der Monarch gebraten haben will.
Die Delegation aus der Wüste wird alle 160 Zimmer des Luxushotels an der Alster belegen – und wie! "Etliche der Gäste haben Sonderwünsche, etwa, was die Badezimmer-Technik angeht. In der Suite des Königs montieren wir temporär Panzerglas vor die Fenster. Ein paar Wände mussten umgesetzt werden. Und für den König ist auch unsere ,Royal Suite' im Grunde viel zu klein – der braucht große Empfangsräume", so Hotel-Chef Ingo Peters.
Die Festsäle des Hotels werden zum "Wohnzimmer" des Königs
Das Hotel ließ deshalb die Festsäle mit Sofas und anderen Möbeln bestücken und zum "Wohnzimmer" des Herrschers umbauen! "Dort wird auch der Thron stehen, den der König mitbringen wird", erklärte Peters. Auch auf die Sterne-Köche des "Vier Jahreszeiten" will sich Salman ibn Abd al-Aziz nicht verlassen: Er hat Personal dabei, die nur Tee kochen und weitere, die nur für das Obst zuständig sind. Seine Leibköche kümmern sich dann um den Scheich und seine engeren 20 bis 30 Vertrauten. Die restlichen 130 bis 140 "Wüstensöhne" müssen mit der Hotelküche Vorlieb nehmen.
Allein die Anreise aller Gäste auf einen Schlag wird eine logistische Meisterleistung: "Sie werden alle sofort etwas wollen. Das sind alles absolute ,VVVips', die gewohnt sind, dass ihnen mit einem Fingerschnipp auch nachts um drei jeder Wunsch sofort erfüllt wird – und wenn es ein halbes Lamm ist", so Peters.
Das Gepäck wird auf fünf 7,5-Tonnen-Lkws (!) angeliefert und soll "zügig und vor allem fehlerfrei" auf alle Zimmer verteilt werden.
Das Hotel wurde eine Woche komplett gemietet – gegen Vorkasse
Um den XXL-Besuch aus der Wüste zu stemmen, hat Peters eine komplette Urlaubssperre verhängt, 60 Auszubildende aus der Berufsschule abkommandiert und zusätzliche Hilfskräfte eingestellt. Der Hotel-Chef verriet auch, dass es mehrere Interessenten gab, die das Luxushaus für eine Woche mieten wollten: "Wir verlangten Vorkasse, das war für die Saudis kein Problem. Bei den anderen war das nicht unbedingt so." (tas)