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Deutscher plante Attacke auf den G20-Gipfel
Am Sonntag starteten die Proteste gegen den G20-Gipfel in Hamburg. Für Aufregung sorgte abseits davon ein Waffenfund.
Nach Polizeiangaben kamen etwa 8.000 Demonstranten in Hamburg zusammen, die Veranstaltung verlief abseits der Festnahme eines potentiellen Angreifers und der Räumung von kleineren Sitzblockaden einem Polizeisprecher zufolge "absolut friedlich". Die Veranstalter sprachen dagegen je nach Quelle von mehr als 18.000 beziehunsgweise 25.000 Teilnehmern.
Schon beim Protestzug herrschte Aufregung: Im Elbpark Entenwerder hatten Demonstranten ein Protestcamp angemeldet, das auch gerichtlich genehmigt worden war. Allerdings: Die verwehrte den G20-Gegnern am Sonntag den Zutritt zum Park. Grund: Man wolle prüfen, ob das Zeltlager mit dem Sicherheitskonzept für den Gipfel zu vereinbaren sei.
Demo-Teilnehmer kommentierten dies als Polizei-Diktatur. Am Abend durften zwar einzelne offene Zelte, aber keine Schlafmöglichkeiten, Küchen oder Toiletten aufgebaut werden.
Waffenarsenal entdeckt
Die Polizei sorgte aber auch für weiteres Aufsehen mit der Meldung über einen Einsatz. Ein 30-jähriger, in Rostock wohnhafter Deutscher, soll im Zusammenhang mit dem G20-Gipfel in Hamburg "Straftaten von erheblicher Bedeutung" geplant haben. Bei Hausdurchsuchungen in in Rostock, Hohenfelde und Bad Doberan wurde ein Waffenarsenal entdeckt.
Es handelte sich unter anderem um drei Kartons mit Präzisionszwillen, Wurfmesser, Baseballschläger, Schlagringe, ein Teleskopschlagstock, neben legaler auch verbotene Pyrotechnik, mit unbekannter, mutmaßlich brennbarer Flüssigkeit gefüllte Flaschen und Dosen, Gasmasken und ein großer Plastiksack sowie zahlreiche Behältnisse mit unbekanntem Pulver und Chemikalien.
Regierung kündigt hartes Vorgehen an
Der 30-Jährige und ein 26-Jähriger, der sich in einer der Wohnungen aufhielt, wurden erkennungsdienstlich behandelt. Der 26-Jährige wurde inzwischen aus dem Polizeigewahrsam entlassen. Der 30-Jährige wurde aufgrund der vorhandenen Vorerkenntnisse und der Vielzahl der bei ihm aufgefundenen Gegenstände festgenommen.
Die deutsche Regierung kündigte ein hartes Vorgehen gegen gewalttätige Demonstranten an. Krawalle müssten "von Anfang an im Keim erstickt werden", sagte Innenminister Thomas de Maizière der "Bild am Sonntag". Auch Justizminister Heiko Maas äußerte sich ähnlich. Wer glaube, "den G20-Gipfel mit Krawallen und Gewalt begleiten zu müssen, der hat jedes Demonstrationsrecht verwirkt", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Der Liveticker vom Protestauftakt zum Nachlesen:
(Red)