Haustiere

Futter zu teuer: Immer mehr Tiere werden ausgesetzt

Hohe Preise in Österreich treiben viele Bürgerinnen und Bürger zur Verzweiflung. Die Leidtragenden sind auch die Haustiere der Bevölkerung.

Tobias Kurakin
Werden in Österreich seit Corona-Shutdown mehr Tiere ausgesetzt?
Werden in Österreich seit Corona-Shutdown mehr Tiere ausgesetzt?
Bild: iStock

Die Teuerungswelle bringt immer mehr Menschen im Land in Bedrängnis. Doch nicht nur für die Bürgerinnen und Bürger sind die Preis-Explosion ein massiver Schock. Aufgrund der hohen Kosten für das Leben für Herrchen und Frauchen leiden auch immer mehr Haustiere.

Futter teuer, Tierheim voll 

Laut Statistik Austria ist Futtermittel für Tiere im Vergleich zum Vorjahr um 51,3 Prozent im Preis angestiegen. Die hohen Kosten für die Haltung von Haustieren macht sich demnach schon bemerkbar. Wie Matthias Leinich vom Tierschutzverein gegenüber "Heute" betont, sind die Tierheime in Österreich mittlerweile voll.

Neben der Teuerung spielt zudem auch die Pandemie eine große Rolle bei der Überladung der Tierheime. "Viele Personen, die sich während der Pandemie einen Hund gekauft haben, merken nun, dass sie keinen Hund mehr brauchen bzw. keine Zeit mehr für ihn haben", sagt Leinich.

Der Tierschutzverein geht demnach davon aus, dass nun auch viele Tiere einfach ausgesetzt werden. "Viele Menschen binden ihren Hund lieber an einer Raststätte an und fahren davon oder bringen die Katze in den Wald, bevor sie bei den überfüllten Tierheimen anrufen", zeigt sich Leinich bestürzt.

Auch Tierschutzverband ist voll ausgelastet 

Die Menschen würden aufgrund der hohen Preise manchmal einfach nicht mehr weiter wissen und sich gezwungen sehen, ihre Liebsten auszusetzen. Der Tierschutzverein, der selbst eine Pferdeklappe und andere Anlaufstellen für nicht mehr gewollte Tiere betreibt, ist jedenfalls voll. "Wir haben in unserem Assisi-Hof nicht einmal mehr Platz für eine Katze", heißt es gegenüber "Heute".

Für die Zukunft würde sich der Tierschutzverein demnach wünschen, dass die Bürgerinnen und Bürger am besten zweimal überlegen, bevor sie sich wirklich ein Haustier zulegen. Darüber hinaus sollte auch Tierschutz mit Bedacht gewählt sein. "Wir haben immer wieder Leute, die Kühe vom Schlachthaus retten und dann bei uns anrufen, ob wir die Tiere nicht aufnehmen können", so Leinich.

Doch das sei nur in Ausnahmefällen möglich, denn der Tierschutzverein muss für jedes einzelne Tier, das er beherbergt, eine Genehmigung erhalten. Neben dem bürokratischen Aufwand und dem fehlenden Platz sei es zudem eine Kostenfrage. Der Verband kämpft nämlich ebenfalls mit den Teuerungen. Derzeit müsse man bei den eigenen Baustellen jeden Cent umdrehen und überlegen, ob jeder Zaun, jeder Nagel oder jeder Griff zum Akkuschrauber tatsächlich notwendig ist.

Getragen wird der Tierschutzverein zur Gänze von Spenderinnen und Spendern, die teilweise ebenfalls von den hohen Preisen betroffen sind. "Immer wieder rufen uns Menschen, dass sie nun die 20 Euro, die sie uns monatlich spenden, selbst bitter nötig haben", heißt es von Leinich. Zum Glück würden in der Folge Großspender in die Bresche springen und den Tierschutzverein finanziell über Wasser halten.

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