Witzige Ausstellung

Furzkissen im Buch vergessen – jetzt kommt alles raus!

Wenn die Wiener Bücher in die Bibliothek zurückgeben, vergessen sie oft etwas darin: Pikante Überbleibsel aus 20 Jahren werden nun öffentlich gezeigt.

Wien Heute
Furzkissen im Buch vergessen – jetzt kommt alles raus!
Claudia Bitter und Sebastian Kraner, die Gestalter der Ausstellung "Hilfe, wir sind gefangen“
Stadt Wien/ Büchereien

Leseratten hinterlassen Spuren: Mehr als 1,5 Millionen Bücher werden Jahr für Jahr in der Wiener Hauptbücherei am Gürtel ausgeborgt und zurückgebracht. Manchmal mit einem kleinen Add-on – von Kassabons, Einkaufszetteln, Pillenpackungen, Postkarten aus aller Welt bis zum Hochzeitsfoto und zur Haarspange – oder einem Furzkissen.

"Es sind kleine Anekdoten des Stadt-Alltags, die sich in den zurückgegebenen Büchern verstecken", so die Kuratorin. Über diese besondere Ausstellung in der Wiener Hauptbibliothek hat sogar die Washington Post berichtet. Der Eintritt ist frei.

20 Jahre gesammelt

Claudia Bitter, Bibliothekarin in der Hauptbücherei, die auch als Autorin und Künstlerin tätig ist, hat diese Überbleibsel seit mehr als 20 Jahren gesammelt und sortiert. Von den über 8.000 Fundstücken wird nun erstmals eine umfangreiche Auswahl der Kleinode in einer von Claudia Bitter und Sebastian Kraner gestalteten Ausstellung in der Hauptbücherei präsentiert.

Die Ausstellung läuft noch bis 15. November zu den Öffnungszeiten der Hauptbücherei, Montag bis Freitag 11 bis 19 Uhr und Samstag 11 bis 17 Uhr.

"Hilfe, wir sind gefangen"

Unter dem Titel "Hilfe, wir sind gefangen - Aus der Welt der Fundstücke, die in den Büchern zurückblieben" ist die kuratierte Auswahl der Fundstücke in der Hauptbücherei zu bestaunen. Installiert wurden die Fundstücke mit dort, wo sie hingehörten – in Büchern.

Aus den an die Wand der Hauptbücherei gehefteten Werken ragen die Fundstücke. Sie erlauben dem Besucher einen besonderen Blick auf ihre Stadt durch die Objekte des Vergessenen.

Eheprobleme, absurde Freizeitgestaltung – das ist Wien

Die Ausstellung lädt zum anregenden Schmökern und Schmunzeln ein. So finden sich:

▶Ein handgeschriebener Urlaubsplan mit Anregungen "2. Aug Zentralfriedhof, 3. Aug Grillen, 4. Grinzing, 11. Salsa"

Deine Schlapfen sind im Bad, habe ich waschen müssen, weil sie so dreckig waren. Die ganze Wohnung ist immer dreckig!
Von einer vergessenen Postkarte an einen schmutzigen Freund
Ausstellungsstück der Hauptbücherei

▶Kulinarische Ratespiele: "1kg Erdbeeren, 750g Mascarpone, 500g Magertopfen, 120g Staubzucker, 40 Biskotten“. Was sich wohl daraus machen lässt?

▶Deine Schlapfen sind dreckig: Und was wollte Gisela mit ihrer Karte sagen, auf der die Bremer Stadtmusikanten abgebildet sind: "Einen Gruß von einer erkälteten Frau. vor drei tagen bin ich gegen grippe geimpft. Jetzt hat es mich erwischt.  Und zum Drüberstreuen gibt es auch noch handgeschriebenes Saures: Jedes Mal wenn ich hier bin tue ich nur putzen! Hast du am Wochenende irgendwann einmal geputzt? Deine Schlapfen sind im Bad, habe ich waschen müssen weil sie so dreckig waren. Die ganze Wohnung ist immer dreckig!"

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    <strong>20.10.2024: Tourist (29) braucht ein Sackerl – soll 200 Euro zahlen</strong>. Ein  29-jähriger Brasilianer hat an der Selbstbedienungskasse im Supermarkt das Papiersackerl nicht gescannt. <a data-li-document-ref="120067032" href="https://www.heute.at/s/tourist-29-braucht-ein-sackerl-soll-200-euro-zahlen-120067032">Das kommt ihn nun teuer zu stehen.</a>
    20.10.2024: Tourist (29) braucht ein Sackerl – soll 200 Euro zahlen. Ein 29-jähriger Brasilianer hat an der Selbstbedienungskasse im Supermarkt das Papiersackerl nicht gescannt. Das kommt ihn nun teuer zu stehen.

    Auf den Punkt gebracht

    • In der Wiener Hauptbücherei am Gürtel wird eine besondere Ausstellung präsentiert, die von Bibliothekarin Claudia Bitter kuratiert wurde und Fundstücke zeigt, die in den zurückgegebenen Büchern vergessen wurden
    • Die Ausstellung, die bis zum 15.November läuft, bietet einen einzigartigen Einblick in den Alltag der Stadtbewohner und umfasst über 8.000 gesammelte Objekte, die Geschichten und Anekdoten aus dem Leben der Leser erzählen
    red
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